What Pha Lat ist ein absoluter Geheimtipp und jedem an Buddhismus interessierten sehr zu empfehlen. Hier meditieren Mönche in absoluter Abgeschiedenheit. Für mich war es das schönste Kloster und der spirituellste Ort, den ich bislang gesehen hatte. Der Ort hat eine unglaubliche Ausstrahlung und Kraft und man begegnet ihm am besten achtsam, schweigend und staunend. Die Tempelanlage auf dem Berg Doi Suthep ist das krasse Gegenteil. Die Anlage ist wunderschön, jedoch total überlaufen, voller Gedränge, Verkaufsständen, was teilweise eher wie ein Bazar wirkt.
Heute morgen habe ich mal ausgeschlafen, bis 7 Uhr 😂 Dann war Frühstückszeit. Zur Abwechslung gab es ein wundervolles Müsli mit Reismilch, frischen Früchten, Toast mit selbstgemachtem Mango-Gelee (ein Traum) und Orangensaft und Kaffee. Ein guter Start für eine Wanderung, oder? Eine Buddha-Hippie-Hose konnte ich gestern Abend nicht mehr finden, es sollte ja auch nicht irgendeine sein, also habe ich meine lange Trekking Hose ausgepackt und zumindest die Beine hochgekrempelt.
Dann ging es mit dem Fahrservice von hier zur Ausgangsstation des Trails. Dann war das Auto weg und ich war alleine im Jungle 😱Aber es war total klasse, keine Menschenseele, alles ruhig und still, bis auf die Moskitos. Die haben schon gleich versucht, über mich herzufallen, kamen aber über meine 3cm dicke Deet-Abwehr-Schutzschicht nicht durch 😎 Der Weg war wunderschön, die gelben Tücher haben mir den Weg gezeigt.
Nach 45 Minuten bin ich am Tempel angelangt, mitten im Wald, wunderschön, ruhig und friedlich. Es waren viele Mönche zu sehen und nur ein paar wenige Touristen. Ich habe ein paar Worte mit einem jungen Mönch aus Laos gewechselt, der mich angesprochen hat – einfach nur schön 😊 Ich bin viel herumgelaufen, überall gibt es etwas zu sehen, hier eine kleine Elefanten-Statue, dort sitzende Buddhas im Gras.Es war bei weitem der schönste Tempel und die schönste Anlage, die ich bislang gesehen hatte.
Der Ort hatte eine ganz besondere spirituelle Magie. Ich bin mehrere Stunden dort gewesen, habe mich oft hingesetzt und alles auf mich wirken lassen.
Ich hätte ewig dort bleiben können, der Ort hatte mich magisch in seinen Händen. Ich musste aber irgendwann weiter, da ich noch zum Doi Suthep Tempel wollte, einem der bedeutendsten Tempel im Norden Thailands. Aber ich wusste nicht wo lang, hhhmm, keinerlei Schilder, aber die gibt es wohl im Wald auch nicht. Die Mönche wollte ich nicht fragen, aber dann habe ich “zufällig” meinen Laos-Mönch wieder getroffen und die Gelegenheit genutzt. Er meinte mit der Hand gerade aus zeigend, dort entlang. Okay, das mache ich. Und als ich weiter lief, kam ich an der Straße an, what? Nee, oder? Aber alle, die ich danach noch getroffen habe, einen Taxifahrer und einen Radfahrer, konnten mir nicht helfen. Also hieß das für mich, 7 km die Straße entlang zum Tempel, und das nur aufsteigend. 😂
Nach 800 Metern gab es Straßenstände. Nichts wie anhalten und mir erst einmal eine Kokusnuss gönnen und einen kleinen Maiskolben zur Stärkung 😂 Beides zusammen für 1,50€. Die Aussicht von da oben war schon gigantisch schön!Dann ging es weiter. Der Weg an der Straße war fürchterlich. Es ging fast nur bergauf, was ja nicht so schlimm gewesen wäre, aber es war ziemlich heiß, ich hatte die lange Hose an, die Autos und Mofas machen dich kirre und du wirst total pollutionized 😂 Zu allem war da noch ständig so ein lautes Summen zu hören, vielleicht waren das die Stromleitungen, ich hatte anfangs erst gedacht, ich hätte einen Elefanten-Tinitus 😂
Ich hab mich echt da hoch gequält und komme dann am Tempel an und dachte nur, was ist denn hier los. Unmengen von Straßenständen, Essen (Kentucky Fried Insects)Kleidung, Souvenirs, Autos, Mofas, die Hölle! Der Tempel und die gesamte Anlage ist eigentlich wunderschön, aber so überlaufen und voll, dass man das wirklich nicht genießen kann.Und die Touristen dort, ich denke, es waren in der Hauptsache Chinesen, die haben wirklich keinen Respekt, aber NULL! Dort gibt es die großen Glocken – und an fast jeder hängt ein Schild – “Do not touch the bells” – und was machen die Chinesen? Eine jede haben sie ausprobiert, ist das zu fassen? Und das waren eine Menge Glocken! Und eine Lautstärke an so einem heiligen Ort, schreiende Kinder, unbelivable! Ich fand das ganz schrecklich. Im Inneren des Tempels war es dann etwas ruhiger, aber immer noch voller Menschen, das kann man sich kaum vorstellen. Alle kaufen Kerzen oder irgendwelche Opfergaben und setzen sich vor die Buddhas und verbeugen sich zig mal. Ich war auch bei einem Mönch und habe ein gesegnetes Bändchen erhalten. Es ist ein Stoffband, sie nennen es Sai Sin, das dir als Glücksbändchen dienen soll. Die gibt es in allen großen und wichtigen Tempeln.
Selbst das kleine Mädchen kam mir ein wenig verloren auf der Treppe vor. Wie schön war dagegen das beschauliche, kleine Waldkloster.
Ich bin nicht sehr lange geblieben und habe mich in ein Taxi, einen Pritschenwagen, neben lauter Chinesen gezwängt und bin nach Chiang Mai zurückgefahren. Irgendwann musste ich noch einmal umsteigen und habe dann den Rest der Fahrt neben einem Franzosen gesessen 😂 Was machen die denn alle hier? 😂 Aber es war sehr nett, mal ein bisschen zu plaudern unterwegs.
Als ich ankam, wollte ich eigentlich nur noch eine Kleinigkeit im Restaurant des Hostels essen. Nur leider war die Küche ab 16 Uhr geschlossen. Ausgerechnet heute, wo ich solch einen Hunger hatte. Naja, rein in die Flip-Flops und nochmal in das Getümmel von Chiang Mai. In das erstbeste Restaurant, dass ich finden konnte, bin ich reingestürzt. Die Karte, nun ja, kein Touri drin, hhhmm. Na dann, einfach mal etwas bestellt. Es kam schnell, sah nicht so toll aus, war wenig und hat nicht besonders geschmeckt. Immer noch Hunger – und jetzt? Weiter geht’s – und das hatte so sein sollen. Als ich ein bisschen gelaufen bin, habe ich von weitem schon ganz viele Lichter gesehen, es gab einen riesigen Nachtmarkt. So etwas hatte ich bislang noch nicht gesehen. Es gab Unmengen von Ständen, mit allem, was man sich vorstellen kann – alles handgearbeitet – und kein Schrott. Lederwaren, Holzartikel, Kleidung, Möbel, Geschirr, Schmuck, wunderschöne Sachen und so günstig. Ich hätte so vieles kaufen können und wollen 🙈 aber Rucksack, nichts geht 😡 Aber das ist vielleicht auch gut so! Man kauft immer Dinge, die man sowieso nicht braucht. Aber zumindest habe ich etwas Leckeres gegessen. Ich habe einen Stand gefunden, an dem es ein Nudelgericht gab, frisch zubereitet und unglaublich gut. Und das für 40 Cent! Sooo großartig. Und zum Nachtisch gab es Coconut Crispy Rice mit Sesam, so lecker.
Als ich am Night Market ankam, haben sie gerade etwas über ein Megaphone durchgegeben und plötzlich standen alle still und haben die Hymne gesungen, wow! Das war ein ganz krasser Moment. Und zum Schluss, als ich gehen wollte, haben sie alle Lichter an den Ständen ausgemacht und eine Frau drückte mir eine Kerze in die Hand – alle standen wir da in der Dunkelheit mit unseren Kerzen, jemand hat etwas rezitiert und alles war ganz still. Das war schon schön 😊 Außer, dass die Kerze mir ständig auf die Finger getropft ist und ich von einem Bein auf das andere gehüpft bin, weil hier überall Moskitos über dich herfallen.
Es hat viel Spaß gemacht der letzte Abend! Jetzt geht’s an’s Packen, meine Wäsche ist frisch gewaschen und ich muss jetzt schauen, wie ich das wieder in den Rucksack bekomme! Morgen geht es nach Pai – auf die Kotzstrecke mit den 764 Kurven. Gut, dass ich so viel in mich hinein geschaufelt habe heute Abend.