2 Tage Elephant Rescue Park in Chiang Mai – eines der Highlights meiner Thailand-Reise. Im Norden Thailands gibt es unzählige Elefantenparks. Aber während die meisten versuchen, mit den Elefanten Geld zu verdienen und bspw. Elefantensafaris anbieten, hat sich der Elephant Nature Park auf die Fahne geschrieben, Elefanten zu retten und zu schützen. Hier gibt es kein Elefantenreiten, die Einnahmen werden genutzt, um den Park zu erhalten und die Tiere zu versorgen.
Der erste Tag im Elefantencamp:
Heute morgen um 8.00 Uhr wurde ich im Hotel abgeholt. Im Van saß schon ein Pärchen aus den USA, Luke und Stephanie, Anfang/Mitte 30 und super nett. Sie haben, wie so viele die ich getroffen habe, ihren Job aufgegeben, “gute” wohlgemerkt und reisen in Asien herum, so lange das Geld reicht. “Our Parents think we’re crazy” 😂, meinten sie. Sie waren schon in Indonesien, Malaysia, Japan, Myanmar, Kambodscha, Vietnam. Wahnsinn. War sehr interessant, mit ihnen zu plaudern. Natürlich haben wir uns auch über Politik unterhalten. Beide meinten “it’s a mess”! Man hätte nur zwischen Pest und Cholera auswählen können. Sie haben online gewählt und irgendeiner dritte Partei ihre Stimme gegeben, die eh keine Chance hatte. Sie sagten Clinton wäre schlimm, völlig verlogen, korrupt, unmöglich sie zu wählen. Wenn sie sich hätten entscheiden müssen, hätten sie wahrscheinlich sogar Trump gewählt. Sehr interessant – und das sind clevere, junge Leute. Luke meinte, dass es ihm gefällt, das Trump kein Politiker ist und das somit eventuell mal etwas anderes passieren könnte. Es kann aber auch genauso gut in die Hose gehen. Es wäre gut, dass es nur 4 Jahre sind. Obama hätte in 8 Jahren auch nichts besonderes bewirkt, da muss ich ihm Recht geben, ich fand den jetzt auch nicht so doll. Vielleicht hatte er es auch einfach zu schwer, weil der Senat und das Repräsentantenhaus republikanisch waren, wer weiß. Aber mal spannend, so eine Meinung zu hören.
Dann kam noch ein Pärchen aus den USA dazu und zwei Schwestern aus der Brexit-Zone 😂
Wir sind ca. eine Stunde gefahren, dann kamen wir im Elephant Camp an. Schon von weitem hat man sie gesehen – ELEFANTEN!!! 😊Wir haben unsere Sachen zur Seite gelegt und wurden erst einmal aufgeklärt. Hier leben 71 Elefanten, in der Regel sehr alte. Es ist eine Auffangstation für misshandelte, verletzte (auf Minen getreten, Bein gebrochen) oder blinde Elefanten.Viele haben ein schweres Schicksal hinter sich und finden hier ein Zuhause, Frieden, neue Freunde und eine Familie. Gegründet hat das alles Lek, eine Thailänderin, die dadurch berühmt geworden ist.Hier ist natürlich eine Menge los, jeden Tag kommen Touristen und bleiben einen Tag oder auch länger. Dann gibt es noch die Volunteers, die über eine Woche hier sind. Zuerst haben wir ein paar Elefanten gefüttert, mit Melonen, das war ziemlich süß, wie die das mit dem Rüssel von der Hand nehmen 😊 Dann sind wir spazieren gegangen, haben gegessen und waren danach mit einem Elefanten im Fluss baden 😊 sehr cool.
Jetzt sind wir auf unseren Zimmern, ich habe ein extrem schönes, mit Balkon und Blick auf den Fluss. Um 6 werden wir zu Abend essen und dann noch ein bisschen spazieren gehen.Der zweite Tag im Elefantencamp:
Heute morgen um 6.30 Uhr war es sooo fucking freezing cold, um die 8-10 Grad ❄ Ich konnte nicht duschen, da die Fenster im Bad keine Scheiben haben, too cold. Um 7.00 Uhr haben wir gefrühstückt und danach Essen für die Elefanten vorbereitet. In der Nacht war es extrem laut. Zusätzlich zu den Elefanten gibt es hier noch einen Animal-Shelter mit ca. 400 Hunden und ich weiß nicht wie vielen Katzen. Die Hunde haben an einer Tour gebellt, ansonsten wäre das hier ein Idyll. Die Elefanten hört man kaum, die schlafen leise 😊
Auch wenn es hier viele Touris gibt, viele Menschen, die ein- und ausgehen, geht es den Tieren anscheinend richtig gut. Alle haben sich von ihren schweren Verletzungen gut erholt. Sie können herumlaufen wo sie wollen und werden gut behandelt. Sie müssen weder Touris durch die Gegend tragen noch irgendwo im Circus auftreten.
Nach dem Frühstück sind wir mit Apple, unserem neuen Guide, einer jungen Thailänderin, über das Gelände gelaufen zu den verschiedenen Elefanten-Familien. Apple hat einen super Humor, sie hat 4 Hunde Zuhause, Indiana, Jones, Harrison und Ford. Sie darf offiziell kein Mahout sein. Den wählt quasi der Elefant selbst aus, einen Menschen an seiner Seite, mit dem er sich wohlfühlt und mit dem er arbeitet. Hier darf nur ein Mann Mahout werden – scheiß Kulturen – es wird Zeit, dass alle gleich behandelt werden, oder? Aber sie hat zumindest diesen Job als Elephant Guide gefunden, damit ist sie sehr happy!Sie hat ziemlich über die Chinesen hergezogen, kein Respekt, kein Tierschutz, sie meinte, dort gäbe es keine wilden Elefanten mehr, sie hätten sie alle gegessen. Und auch das sie Hunde essen findet sie grauenvoll. Irgendwann gäbe es in ganz China nichts mehr zu essen und dann würden sie sich hoffentlich gegenseitig umbringen. Haha! Großartig! Sie hat Geschichten über die chinesischen Touristen hier erzählt, die in den Tempeln mit den Füßen gegen die Glocken treten oder ihr Eispapier einfach einem Buddha hinter das Ohr stecken. So habe ich sie leider auch erlebt, kein Respekt vor anderen Kulturen, sich vordrängelnd, rigoros, kein Respekt und keine Achtung vor Tieren. Shame on you, chinese people!
Wir haben viel über die Elefanten erfahren, wo sie gearbeitet haben, was ihnen widerfahren ist, über die Schwere ihrer Verletzungen und wie Lek sie gerettet hat. Es war großartig, wir waren immer ganz nah dran.
Dann waren wir nochmal mit den Elefanten im Fluss baden, haben das Essen für eine alte Elefantendame vorbereitet, die keine Zähne mehr hat (Bananen mit Reis, etwas Mehl und daraus Kugeln geformt – und Melonen) und sie gefüttert.Was für ein großartiges Gefühl, es war unbeschreiblich. Dann gab es plötzlich ein wenig Aufruhr weil ein paar Elefanten unruhig und aggressiv waren. Sie kamen schnell auf uns zugestürzt und wir mussten ihnen ausweichen. Wow, da fängt man plötzlich an zu rennen, wenn solche Kolosse auf einen zulaufen. Einer der Riesen ist fast auf meine Kamera getreten, gut, dass er nur meine Wasserflasche erwischt hat, die hat er aber komplett kaputtgetrampelt.
Am letzten Tag im Elephant Camp wurden wir während einer Führung angewiesen, uns auf einer Plattform zu verteilen, weil die große Herde im Anmarsch war und sie ein Elefanten-Winzling von 6 Monaten dabei hatten. Die Sorge und der Schutz stehen da an erster Stelle für die Elefanten, von daher reagieren sie etwas empfindlicher, wenn sich jemand nähert.Und was haben unsere chinesischen Freunde gemacht? Sie haben die Plattform verlassen und sich direkt unten vor der Herde mit Sonnenschirm positioniert, um ein paar schöne Fotos zu machen! Das ist doch nicht zu fassen, oder? 😂
Jetzt sind die beiden Tage leider schon vorbei, ich wäre gerne noch länger geblieben. Es gibt hier so viel zu sehen – 71 Elefanten, 80 Hunde, unzählige Katzen, Wasserbüffel, Schweine und Pferde. Heute Mittag waren wir alle mit den Hunden Gassi, die haben auch Puppies hier, ein echtes Paradies 😎
Webseite: https://www.elephantnaturepark.org/