Die Öko-Tour mit Mr Phi war eine phantastische Erfahrung und ein Höhepunkt meines Aufenthalts in Chiang Mai. Wir haben einen tollen Tag in seiner kleinen Community Banthi in Lamphun verbracht und einen authentischen Einblick in das ländliche Leben, die Bräuche und die Kultur erhalten. Alle Menschen, die wir auf der Tour durch das Dorf getroffen haben, waren total nett und herzlich. Das Geld für den Tagesausflug fließt zurück in die Gemeinschaft und jeder profitiert davon.
Ich wurde um 7.30 Uhr von Mr Phi abgeholt, einem ca. 30 jährigen Happy Hippie, der Rockmusik mag und eine Frau hat, die nach eigenen Aussagen hässlich, aber dafür im Innern schön ist. Außerdem ist sie nicht eifersüchtig, was auch immer er damit sagen wollte 😂 Was für ein Typ!Ich war die erste im Auto, diesmal ein offener Pritschenwagen. Wir haben noch eine Frau aus Singapur abgeholt mit ihrem 8-jährigem Sohn und ihren Eltern, ein Paar aus Frankreich, ein Mann aus Frankreich und ein älterer Belgier. Wo sind denn all die Deutschen geblieben, nicht dass ich sie vermissen würde. Und was macht die Übermacht Frankreich hier? 😂
Wir sind in das Heimat-Dorf von Phi gefahren, es heißt Banthi und ist ca. 30 km von Chiang Mai entfernt. Hier ist das Klima ein wenig anders als in Bangkok, morgens und abends etwas frischer, nicht ganz so stickig und heiß wie in Bangkok. Zuerst hat Phi uns die Aufzucht der Grillen gezeigt, Mini-Baby-Grillen, kleine, mittlere und ganz große. Die haben Unmengen davon!Zwei große hat er auf seiner Tour gegessen, erst den Kopf abgebissen, dann den Rest davon verspeist – Lecker! 🙈Er konnte keinen von uns überreden zu probieren, komisch, was? Sie züchten die Grillen zum Essen und um sie auf dem Markt zu verkaufen. Sie haben auch Bottiche voll mit Fröschen (von denen sie alles essen, nicht nur die Schenkel) und Catfish. Phi meinte, der Thailänder isst alles, ich glaube ihm! 😂
Toiletten in anderen Ländern sind auch immer wieder faszinierend. Danach hat er uns zu den Weberinnen geführt. Er hat uns erzählt, dass die Frauen hier teilweise mit 70 und 80 Jahren noch arbeiten müssen. Weil sie Bauern waren, erhalten Sie keine Rente vom Staat. Viele sind in dem Alter alleine, der Mann gestorben, die Kinder, wenn sie welche haben, leben in der Stadt. Die Wollprodukte verkaufen sie auf dem Markt und müssen von dem wenigen Geld leben.Danach sind wir zu ihm nach Hause gefahren, wo er uns in die Kochkunst Thailands eingeweiht hat. Das war großartig – ich kann jetzt Thai Gerichte kochen! 👍 Wir haben grüne Curry Paste hergestellt und davon ein Gericht mit Tofu (für die anderen natürlich Hühnchen) gekocht.Dazu eine Suppe mit Kokosmilch, spicy Basil und Tofu, einen Papaya Salat, ein Pad Thai, einen Fastfood Schnellsalat (mit Fried Morning Glory) es war Weltklasse.Jeder hatte einen Wok und Töpfe und einen Gaskocher für sich und durfte nach Anweisung alles selbst zubereiten. Es hat phantastisch geschmeckt. Die Gewürze machen es einfach aus, Tamarindensauce, spicy Basil, Garlic, Onion, Galangal,ein Thai Ingwer, sagenhaft. Wir haben sogar alle Rezepte bekommen.
Mein selbst gekochtes 5-Gänge Thai-Menü.Dann konnten wir uns in seinem Hippie Haus ein wenig ausruhen und ich hatte die Gelegenheit mich mit dem französischen Paar ein wenig länger zu unterhalten, die Muslime sind.Das war ein sehr interessantes Gespräch, über Reisen, Religionen, Vorurteile, Leben in Europa, Amerika mit Trump und thailändisches Essen. Sehr spannend, das hat man nicht alle Tage 😎
Danach haben wir Leute aus dem Dorf besucht, die Kunsthandwerk aus Kokosnüssen und Bambus herstellen.Unsere nächste Station war ein Haus, im dem sie Hähne für Kämpfe trainieren, neben dem Thai-Boxen wohl der beliebteste “Zeitvertreib” für die Thailänder. Hahnenkämpfe haben hier eine jahrhundertealte Tradition. Im Gegensatz zu bspw. den Philippinen bekommen die Hähne aber keine Messer an die Beine gebunden, es fließt kein Blut und es stirbt auch kein Tier. Ich lasse diese Aussagen mal so dahingestellt – ich habe es mir trotzdem nicht angesehen, für mich ist das grausame Geldmacherei. Ich habe mir lieber das Dorf angeschaut und die Natur rundherum.
Danach sind wir auf die Reisfelder gefahren und haben gelernt, Reis anzubauen. Was für ein Knochenjob – alles mit der Hand in der sengenden Sonne, mit den Füßen im Schlamm.Wir haben extra Neopren Füßlinge bekommen, weil es im Schlamm Schlangen und Ungeziefer gibt. Bei jedem Schritt musst du aufpassen, dass du nicht fällst, weil der Boden so klitschig ist. Und stehst du erst mal, kommst du kaum wieder raus, weil deine Füße mittlerweile im Schlamm untergegangen sind – krasse Sache, aber sehr cool. Ich werde Reis jetzt mit ganz anderen Augen essen, wooow!Die Reisbauern haben sich noch von uns verabschiedet und danach ging es mit dem Pritschenwagen zurück nach Chiang Mai.Was für ein toller Tag mit unglaublich vielen, interessanten Eindrücken. Die Tour mit Mr Phi war unglaublich spannend und authentisch. Wer ein paar Tage Zeit hat in Chiang Mai sollte sich das auf keinen Fall entgehen lassen. Mr Phi ist total lustig, er spricht mehrere Sprachen, spielt für die Truppe auch mal ein Heavy-Metal Stück auf der Gitarre und zeigt einem begeistert sein Land und die Leute. Er hat keine Webseite, dafür aber einen Facebook-Account.
Ich dusche jetzt erst einmal den Schlamm der Reisfelder ab und werde danach noch eine Kleinigkeit unten im Restaurant essen. Morgen werde ich vor allen Dingen erst einmal ausschlafen. Danach schaue ich mir zwei tolle Tempel an. Ich habe entschieden, dorthin zu wandern. Wenn ich also längere Zeit keine Einträge verfasse, laufe ich dort noch immer orientierungslos herum. 😂
Vom Starting Point sind es 45 Minuten durch den Wald bis zum ersten Tempel. Wat Pha Lat ist unbekannter, aber soll dafür umso schöner sein. Er liegt total abgeschieden mitten im Dschungel, total verwunschen und andächtig, ich bin gespannt. Danach sind es nochmal 1,15 Stunden zum Doi Suthep, dem großen und extrem bekannten Tempel, mit Unmengen Touristen, Shops, Straßenständen, etc.
Das ganze geht durch krasses Moskito Gebiet. Hier im Hostel ist es Abends völlig crazy, meine Beine sind schon totgestochen. Ich habe versucht, es buddhistisch zu sehen, aber mittlerweile – ich kill sie, die Scheißteile 😂 Ich muss mir auch noch eine Buddha-Hippie-Hose kaufen, man muss ordentlich bekleidet zu den Tempeln kommen, keine freien Schultern, lange Hosen.
Eine kurze seidene Hose mit Elefanten hab ich mir schon zugelegt, wegen des Pulpo-Teils, was ich für heute übrigens schön ausgewaschen hatte, jetzt ist das eine Muddy-Rice-Hose, jaja!