Day 3: Loreta – La Playa Sahuayaku – Lucmabamba Coffee Farm – Inca Trail – Llactapata – Camp in Front of Machu Picchu
Distanz der Route: 12 km – Campsite Höhe: 2.700 Meter – Aufstieg: 400 Meter
HAPPY BIRTHDAY TO ME! Ich bin 50 😂 Time for a little self-reflection!
Das Leben ist kurz. Wenn man 50 wird, dann bekommt dieser Satz noch einmal mehr Bedeutung. Man beginnt darüber nachzudenken, was man noch machen möchte aus seinem Leben, ob man wirklich das Leben lebt, was man leben möchte. Was ist mir wichtig in meinem Leben. Auch ich habe in dieser Nacht darüber nachgedacht und darüber reflektiert, was mein Leben lebenswert macht. Mir ist Klarheit, Transparenz und Ehrlichkeit wichtig. Ich möchte keine Negativität in meinem Leben haben. Ich will Dinge machen, die mir Spaß und Freude machen. Ich höre auf das, was mein Herz mir sagt. Wenn es sich nicht gut anfühlt, mir nicht gut tut, dann will ich es nicht haben. Ich möchte niemandem gefallen wollen, der mich nicht mag und niemanden lieben, der mich nicht liebt. Ich nehme mir Zeit für mich selbst, für Meditation, zum Lesen, zum Schreiben, für meine Freunde, meine Familie. Ich höre auf meinen Körper, ich ernähre mich gesund, ich schlafe viel, ich treibe Sport. Ich habe gelernt, dass Fehler zu machen in Ordnung ist, das Schönheit auch im Kleinen und Unauffälligem zu finden ist, dass ich nicht perfekt sein muss und trotzdem in Ordnung bin, so wie ich bin.
Ich hatte geschlafen, nicht super, aber wenigstens ein bisschen und ich war ready for the next challenge. Ein Trip von 12 km nach Llactapata, Schwierigkeitsgrad: Difficult.
Wir haben beim Frühstück den letzten Tag Revue passieren lassen und jeder hat über sein Highlight des letzten Tages gesprochen. Als ich an der Reihe war, habe ich gleich das Highlight des heutigen Tages angehängt, gesagt, dass ich Geburtstag habe und wir heute den Tag zusammen feiern. Alle haben Happy Birthday gesungen, gratuliert und dann ging es auch schon los. Der Trip war hart, hoch, runter, die Moskitos haben uns den Weg zur Hölle gemacht. Ich musste unterwegs auf die Toilette – weit und breit keine Hütte oder ähnliches – mir blieb nichts anderes übrig als ab in die Natur, Hose runter und los. Ein Festessen für die Moskitos – sie hatten genügend Zeit, sich auf meinem Hintern breit zu machen….aaaaaaaahh!
Mieke und Nils, die beiden aus Belgien hatte es am schlimmsten erwischt. Mieke hatte am Abend 36 Stiche an einer Wade gezählt, Nils hatte beide Arme voller Stiche. Wir hatten uns alle ‘eingedeetet’, aber anscheinend muss man lokales Insektenschutzmittel benutzen, Deet kennen die nicht und das ist ihnen vollkommen wurst. 😡
Wir hatten nur 12 km zu laufen und daher Zeit für den Besuch einer Kaffee-Farm in Santa Teresa. Wir haben Kaffee gepflückt, die Bohnen von der Schale befreit (das machen die dort mit einer uralten Maschine, die man mit der Hand bedient. Man muss die Bohnen einfüllen und so lange drehen, bis die Schale entfernt wird) Danach wurden sie über offenem Feuer geröstet. Wir waren dazu in der Küche der Besitzerin, sehr interessant 😉 😂 Auf dem Boden wimmelte es von Meerschweinchen, der Kochtopf stand direkt darüber.
Die gerösteten Bohnen haben wir dann gemahlen, alles mit der Hand und dann haben wir den fertigen Kaffee getrunken ☺️ ufff, wie stark! Zur Feier des Tages gab es noch einen Zuckerrohrschnaps und dann marschierten wir weiter.Die Landschaft war wunderschön, der Weg anstrengend. Meine Hose stand mittlerweile vor Dreck. Ich hatte nur diese eine lange dabei, eine Shorts wäre wegen den Moskitos nicht anzuraten gewesen. Mitten auf den Weg haben wir ein kleines Kiosk entdeckt, ich habe eine Inka Cola getrunken, wooow, das war super.Wir haben dort ein Paar aus Frankreich getroffen, die alleine unterwegs waren. Sie hatten ihr Zelt dabei, Essen, etc. Wahnsinn, die Rucksäcke haben zwischen 10-15 kg gewogen. Das hätte ich nie schleppen können, nicht auf 4.600m hoch! Hut ab!
In der Llactapata Lodge sind wir gegen 15.00 Uhr angekommen. Von dort hat man einen ersten Blick auf Machu Picchu. Die Lodge war wunderschön, die Landschaft absolut grandios. Es gab eine Art Restaurant, das anscheinend nie benutzt wird (in der die Jungs dann gekocht haben) unsere Camping-Site, eine Toilette mit Dusche (warmes Wasser für 10 Soles, as usual) und den herrlichen Ausblick. Wir hatten bislang großes Glück mit dem Wetter, bis auf ein paar Tropfen Regen war es herrlich, die Sicht klar.
Wir hatten Zeit unsere Sachen ein bisschen zu ordnen, in Ruhe zu duschen und uns danach etwas auszuruhen.
Am Abend gab es dann beim Abendessen die große Überraschung. Nachdem wir gegessen hatten, kam das ganze Team der Küche zu uns und hat mir eine selbst gebackene Geburtstagstorte überreicht – wie süß das war! Es gab sogar ein ganz großes veganes Stück ohne Sahne-Guss 😂 Unglaublich, was der Koch und das Team alles veranstaltet haben, mit so wenigen Mitteln. Ich war total dankbar für diesen tollen Augenblick.Auch wenn die Torte nicht besonders gut geschmeckt hat, die Idee dahinter hat mich umgehauen. Die Jungs in der Küche waren total bemüht, das ganze Essen musste mitgeschleppt werden, es gab nur kaltes Wasser zum Spülen. ich habe ab und an in die Küche gehen müssen, um Abfall zu entsorgen, krass, unter welchen Umständen da gekocht wurde. Die Sauberkeit und Hygiene, ay, da gucken wir jetzt mal nicht hin. 😂
Wir haben alle von der Torte gegessen, unser Guide Henry hat uns noch ein paar Storys seiner Trips erzählt und dann sind wir in die Zelte gekrochen, eine weitere Nacht im Schlafsack. In der Nacht hat mein Magen und Darm angefangen zu rumoren. Ich musste mich aus dem Schlafsack quälen, Stirnlampe anziehen, meine Schuhe finden und mich auf den Weg zur Toilette machen. Ständig sind mir Riesen-Motten und Monster-Käfer gegen den Kopf geflogen 😂 Und dann auch noch Durchfall 😱 OMG! Hier darf man nirgendwo Toilettenpapier in das Klo werfen, na Prost Mahlzeit. Nach der unangenehmen Darm-Geschichte bin ich wieder ins Zelt gekrochen und mit dem Gedanken eingeschlafen, dass der Cake hoffentlich aus meinem Bauch verschwunden ist. 😂