Heute habe ich mich entschlossen, nach Papallacta zu fahren, einem kleinen Örtchen ca. 67 km von Quito entfernt.. Es liegt in einer etwas entlegeneren Region der Anden, auf knapp 3.300 m Höhe zwischen den schneebedeckten Vulkanen Cayambe und Antisana und gilt als Tor zum Amazonasgebiet. Das Besondere hier ist der Kurort und Komplex ‘Termas de Papallacta’ mit unzähligen heißen Thermalquellen.
Gestern Abend um 20.00 Uhr ist Alma an den Flughafen gefahren, total fertig und am Ende. Leider hat der Schlaf auch nicht viel geholfen. Die Höhe wirkt sich bei jedem anders aus. Ich habe zwar jeden Tag Kopfschmerzen und ständig einen trockenen Mund, aber ansonsten geht es mir gut.
Lorena und Roberto, die Besitzer von Bird-Garden, wo ich untergebracht bin, haben sich total lieb um Alma gekümmert, haben Tee gekocht, den Blutdruck gemessen. Sie sind echt klasse. Sie sind beide National Guides, organisieren Reisen und besitzen eine große Kenntnis von Land, Leuten und der Tier- und Pflanzenwelt in Ecuador. Wer jemals in Quito übernachten muss, Bird-Garden ist uneingeschränkt zu empfehlen.
http://www.birdgardenguesthouse.com/
Heute morgen hatte ich zum Frühstück eine Pitahaya, eine Drachenfrucht, die war extrem lecker. Ich hatte mir die in einem Obstladen gekauft, weil sie so hübsch aussah, hatte aber keine Ahnung wie man die isst. Mari, eine ganz liebe Ecuadorianerin, die hier arbeitet, hat es mir gezeigt, mir aber erklärt, dass ich auf keinen Fall mehr als eine davon am Tag essen darf, anscheinend wirkt sie stark abführend 😱 na mal gut, dass sie mir das gesagt hat. Nach dem Frühstück bin ich zuerst zur großen Bus Station im Süden gefahren, dem Busterminal Quitumbe. Das hat schon mal 1 Stunde gedauert. Dort musste ich mich durchfragen, wie ich nach Papallacta komme und ein Ticket kaufen. Dann saß ich im Bus, puuuh, geschafft. Die Fahrt zieht sich ins Unendliche, obwohl der Ort auf der Karte gleich neben Quito zu liegen scheint. Vielleicht liegt es an den Höhenstraßen und dem Höhenpaß ‘La Virgen’ mit 4.064 m, beides nicht gerade förderlich, um schnell voranzukommen. Aber vielleicht liegt es auch daran, dass der Busfahrer und der Schaffner erst einmal frühstücken gegangen sind und den Bus mit all den Leuten einfach laufend im Nirvana abgestellt haben. Immerhin haben sie uns einen Film angemacht. Sie sind jetzt mal 20 Minuten weg. 😂 Unbelievable, was? Ich fasse es nicht!
Quito an sich ist krass, laut, dreckig, ständig wird gehupt, die Ampeln piepen dauernd, als Fußgänger hast du völlig verloren, keiner hält an Fußgängerüberwegen, ein Verkehr ohne Ende, tausende Taxis, laufen geht gar nicht, wenn es die Höhe nicht ist, bringen dich die Abgase um. Um es kurz zu machen, ein Paradies. Alma meinte gestern nur, hier fahre ich nie wieder hin. 😂
Ist interessant, was die Amis über ihr eigenes Land sagen, Wayne und auch Alma haben nur geschimpft. Es wird alles immer schlimmer, nur die Arbeit zählt, keine Zeit für Urlaub, für Spaß, Genuss, Aktivitäten. Alles rennt und ist im Stress. Das zieht sich durch alle Bereiche, Arbeit, Essen, sogar in den Beziehungen. Alma meinte nur, dass die Männer nicht mal dafür mehr Zeit hätten. Tsja, scheint abwärts zu gehen da drüben, deswegen will auch keiner, der ein bisschen Grips in der Birne besitzt, sein Rentenalter dort verbringen.
Wir stehen übrigens immer noch 😁😁 hier drin ist es heiß wie Sau und ich muss mir Jason Statham auf Spanisch in voller Lautstärke anhören…aaaaah!!!!
Busfahren in Ecuador ist toll, sehr ökonomisch, nur leider ein bisschen complicated. 😂
Nach mehr als 3 Stunden und gefühlten 100 Stops, um Leute einzuladen, ein bisschen zu quatschen, Wasser einzukaufen, sind wir in Papallacta angekommen. Mittlerweile lief der 2. Jason Statham Film, ich werde noch zum Fan 😁
Durch die Anden zu fahren ist schon ein echtes Erlebnis, die Busse zuckeln die Strassen lang, kommen kaum vorwärts durch die kurvigen Bergstraßen. Deswegen dauert das auch alles so lange und wegen des Frühstücks. 😂
Papallacta ist ein kleines Andendorf, dort gibt es nicht viel zu sehen, außer dem Thermalquellen Komplex. Das Wasser ist kristallklar und strömt direkt aus den Vulkanen, die es in der Nähe gibt, der grösste ist Cuyambe. Das Wasser in den Quellen ist so heiß, dass sie ständig kaltes Wasser dazu laufen lassen müssen. Normalerweise ist es hier kalt, neblig, Papallacta liegt auf 3.300 m Höhe. Heute war es warm, fast schon zu warm, wenn man dann noch in so einem kochenden Becken sitzt.Die Umgebung ist wunderschön, es gibt Wanderwege, Lamas, tolle Fauna und Flora. Leider hatte ich nicht viel Zeit, war nur in den Quellen, was aber total relaxing war. Es gibt ein Hotel mit krassen Preisen, ein Spa, wo man Massagen bekommen kann oder eine Anden Schlammpackung 😱 Es gibt Cabins die man mieten kann, die haben alle eine eigene Thermalquelle, wie klasse ist das denn? Nachts unter dem Sternenhimmel, wenn es richtig kalt ist, in dem heißen Teil sitzen, wooow.
http://www.termaspapallacta.com/
Leider konnte ich nur bis 15.30 Uhr bleiben. Hier wird es sehr früh dunkel, zwischen 18.00 / 18.30 Uhr. Ich wollte in Quito sein, bevor es dunkel wird. Die Rückfahrt war auch wieder ein Erlebnis. Der Busfahrer heizte die abschüssigen Strassen runter 😱 und mitten in einem Dorf haben sie angehalten, weil der Schaffner Hunger hatte und sich an einem Stand am Straßenrand etwas zu Essen geholt hat, für den Busfahrer gleich mit, der das dann auch noch während der Fahrt gegessen hat. 😱 Yo, andere Sitten und Gebräuche würde ich mal sagen.
Angekommen bin ich im Dunkeln, shit, und habe mir ein Taxi genommen. Lorena hat mir gerade erzählt, dass es gute Neuigkeiten zu meinem Trip in den Amazonas Dschungel gibt. Großartig!