Indio-Markt in Otavalo – Ausgeraubt

Auf dem Rückweg im Bus von Otavalo nach Quito hat es mich erwischt. Ich bin beraubt worden, Spiegelreflex-Kamera weg, 700 Dollar, mein Pass, mein Impfpass, ALLES WEG!!!

Der Tage hatte so schön begonnen. Ich hatte mich auf den Weg zum berühmten Indio-Markt nach Otavalo gemacht. Otavalo liegt in der Provinz Imbabura nur ca. 90 km oder zwei Stunden nördlich von Quito. In der Kleinstadt auf ca. 2.500 m Höhe, leben etwa 50.000 Menschen. Das charmante und indigen geprägte Otavalo wird von mächtigen Vulkanen quasi eingekesselt, dem Imbabura, Cotacachi und Mojanda, wovon der höchste an der 5.000 m Marke kratz. Berühmt ist die Stadt jedoch für ihre Textilien und ihren bunten Indio-Markt, der als der größte seiner Art überhaupt in ganz Ecuador und Südamerika gilt.

Der Markt ist unendlich groß und besticht durch seine bunte Vielfalt. Hier kann man Wollprodukte kaufen, Mützen, Handschuhe, Ponchos, Decken, Teppiche, Stoffe, Silberschmuck, Musikinstrumente und zahlreiche kleine Souvenirs. An den Ständen kann man die Verkäufer bei Ihrer Arbeit beobachten, es wird gestrickt, Kleider genäht, Holz verarbeitet, Silberschmuck hergestellt. Es gibt zahlreiche Essensstände und Garküchen mit einheimischen Köstlichkeiten.
Ich fand den Markt total schön und hatte viel Spaß dabei, durch die ganzen Stände zu laufen und mit den Verkäufern um die Preise zu feilschen. Marktregel No. 1 lautet hier: Handeln, Handeln, Handeln. Ich habe einige Socken und Handschuhe aus Alpaka Wolle gekauft und Silberschmuck, der hier wirklich sehr günstig ist. Ich habe mich einige Zeit treiben lassen, habe gegessen und die Menschen beobachtet. Irgendwann war es dann Zeit für die Abreise. Auf zum Busbahnhof. Ich hatte meinen Rucksack in eine größere Tasche gepackt, da ich nicht zwei Sachen tragen wollte. Fataler Fehler!

An der Busstation stand der Bus nach Quito schon zur Abfahrt bereit. Mein Rückfahrticket hatte ich bereits am Morgen gekauft. Als ich eingestiegen bin, hat mir ein Typ die Tasche abgenommen und sie oben in das Gepäckfach gelegt. Ich hab ihm gesagt, nee, er soll die Tasche hergeben, ich nehme die mit auf den Sitz. Dann hat er  mit mir diskutiert, von wegen das ginge nicht, er müsste den Chef fragen. Ich sass schon und er stand quasi neben meinem Platz ganz nah bei mir, hat mir die Sicht versperrt und so getan, als rufe er den Chef an. Als er weg ist, habe ich die Tasche herunter genommen und die ganze Zeit während der Rückfahrt auf meinem Schoss gehabt.

Als ich in der Unterkunft angekommen bin, ist es mir erst aufgefallen. Mein Travel Wallet mit 700 $, meinem Pass und dem Impfpass sowie meine Spiegelreflexkamera mit all meinen bislang gemachten Fotos war nicht mehr da. OMG!! Der Schock saß natürlich. Ich war traurig und wütend, dass ich nicht besser aufgepasst habe. Jetzt muss ich sofort zur Polizei, Anzeige aufgeben und danach zur Botschaft wegen des Passes. What a mess! Alma hat sich bei mir mit den Worten verabschiedet, ‘You will always find good people in your path’.  Hhmm, das waren aber jetzt keine good people!