Heute morgen musste ich wieder zum südlichsten Busbahnhof nach Quitumbre. Das ist eine Fucking Nightmare! 1 Stunde Busfahrt, normalerweise total voll, ich hatte Gepäck, meine North Face Tasche auf dem Rücken, meinen Rucksack vorne, also Eselslike 😱 kein Platz zum Sitzen. Aber dem Himmel sei Dank habe ich heute Morgen einen ergattert.
Die Bucherei gestern Abend war noch stressig. Flug nach Cusco, Übernachtung in Baños – hier habe ich ein tolles Hostal entdeckt (La Casa Verde – Eco Hostal) von einem Australier und einer Neuseeländerin geführt, etwas außerhalb von Baños. In Cusco werde ich im Hostal von Nic und Bill wohnen, zwei Amerikanern, sehr coole Leute, die seit Jahren Freiwilligen-Arbeit in Ecuador machen, sehr viel mit den Achuar Indios zusammenarbeiten und auch Trekking Touren organisieren. Sie wohnen mit ihren drei Kids in einem riesigen Kolonialstil-Anwesen, das sie als Hostal umfunktioniert haben. Die Abholung in Lima habe ich organisiert und mit dem Tour-Operator der Kapawi Lodge geschrieben. Ich reise mit einer kleinmotorigen Propellermaschine, die wollen meinen Pass sehen und auch den Stempel von der Einreise, den ich aber nicht habe. Ich hoffe, die sind nicht so pingelig und es klappt alles. Aber die werden mich sicher nicht einfach da stehen lassen, mit dem Flug auf die Galapagos ging ja auch alles gut.
Die Busfahrt nach Baños war ein Erlebnis. Vorab habe ich noch schnell einen Toilettengang erledigt, es sind ja 3 1/2 Stunden Fahrt. Für 15 Cent habe ich ein Stück Toilettenpapier erworben. Das benutzte Papier darf, wie in fast allen lateinamerikanischen Ländern, nicht in der Toilette entsorgt werden. Da muss man sich auch erst einmal dran gewöhnen.
Zum Glück hatte ich mir für die Fahrt noch etwas zu Essen gekauft. Letztes Mal saß ich total hungrig im Bus – aber man lernt ja aus allem, nicht wahr?
Während der Fahrt hatte sich Wilson zu mir gesetzt, ein 50 jähriger Ecuadorianer, der im Bus Gebäck verkaufte. Er wollte alles von mir wissen, wie alt ich bin, ob ich verheiratet bin, ob ich Kinder habe, wie viel meine Reise gekostet hat, ob in Deutschland englisch gesprochen wird, ob wir auch den Dollar haben, etc. Im Gegenzug habe ich natürlich auch ganz viel von ihm erfahren. Er verkauft seit Jahren Süßigkeiten in den Bussen, rennt mit einem riesigen Karton, den er auf den Schultern trägt, von einem Bus zum anderen, war verheiratet, hat drei Kinder, etc. 😂
Das mit den Verkäufern ist echt krass, sobald ein Bus an einer Haltestelle ankommt, stürzen Unmengen von Verkäufern herein und versuchen Eis, Gebäck, Früchte, Nüsse, Chips, warme Mahlzeiten, zu verkaufen, unglaublich.
Baños de Agua Santa ist seit 1983 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Die Stadt liegt in der Provinz Tungurahua, am Fuße des gleichnamigen, aktiven Vulkans, mit etwa 18.000 Einwohnern. Das Klima dort ist sehr angenehm, durchschnittlich haben sie 20° Celsius. Die Landschaft dort ist einzigartig, es gibt Wasserfälle, zahlreiche Flüsse, Thermalbäder und eine grandiose Vegetation und Fauna. Hier kann man Vögel beobachten, Schmetterlinge, findet wundervolle, duftende Orchideen und zahlreiche spannende Insekten. Das Angebot an Freizeitaktivitäten ist schier unendlich, von Mountain-Biken über Bungee-Jumping, Canyoning, Trekking, Rafting, Reiten, Kajak-Fahren, ist alles vertreten. Abenteuerlustige können sich hier richtig austoben.
In Baños angekommen, bin ich mit dem Taxi zur Unterkunft, La Casa Verde gefahren. Mein Zimmer ist unglaublich schön, das ganze Haus ist klasse, mit so viel Liebe und Detail eingerichtet. Von der Enge des Schiffes kam ich mir in dem Zimmer wie eine Königin vor, so viel Platz, das Bad mit der Dusche ein Traum. So machen diese Dinge, die wir Zuhause ja für ganz selbstverständlich halten, wieder einen ganz anderen Sinn. Ich war dankbar, die Nacht in einem gemütlichen und warmen Bett verbringen zu können und den morgigen Tag mit einer warmen Dusche starten zu können. Ein Hängesessel auf der Veranda zum Ausruhen und lesen. Ich wünschte, ich könnte noch weitere Tage hier verbringen.
Was für eine phantastische Idee mit den bunten Steinen in den Fenstern. Wenn die Sonne durchscheint, ergibt das ein unglaublich schönes Licht.
Jetzt werde ich mich noch etwas ausruhen und danach in die Stadt laufen oder das Taxi nehmen. La Casa Verde liegt schon etwas abseits, aber es lohnt sich auf jeden Fall, hier zu übernachten. http://www.lacasaverde.com.ec/hosts
In Baños treffe ich mich am Abend in der Coffee Bar Jota & Jota mit der Freundin einer Freundin aus Cuba.