Copacabana ist eine Stadt in Bolivien, die direkt am Ufer des 3.810 m hoch gelegenen Titicacasees liegt. Die Jahresdurchschnittstemperatur liegt bei 8 Grad. Viele nutzen die Stadt zu einem Ausflug auf die Isla del Sol, die in der Mythologie der Inkas eine große Rolle spielte. Hier soll der Sonnengott Inti seine Kinder, den ersten Inka Manco Cápac und seine Schwester Mama Ocllo auf einem Felsen der Isla del Sol zur Erde gelassen haben, damit sie die Inka-Dynastie aufbauen. Der ursprüngliche Name der Insel lautete Titicaca, nach dem später auch der Titicacasee benannt wurde. Die Herkunft des Namens ist nicht sicher. Er soll auf zwei Aymara-Wörtern beruhen: titi heißt „Große Katze“ und kak heißt „Felsen“, was frei übersetzt so viel wie „Puma-Felsen“ bedeutet.
Von Puno aus sind wir am Morgen um 8.30 Uhr gestartet. Ich war gut gerüstet. T-Shirt, Langarmshirt, meine bunte Strickjacke aus Lima und meine dicke The Northface Jacke. Dazu dicke Outdoor-Socken. Hah, ich werde nicht frieren. Um 11.00 Uhr sind wir an der Grenze zu Bolivien angekommen. Wir mussten aus dem Bus aussteigen, unser ganzes Gepäck mitnehmen und über die Grenze laufen. Zuerst mussten wir zur Immigration von Peru, um unseren Ausreisestempel zu erhalten. Danach zur Immigration von Bolivien, um den Einreisestempel zu bekommen. Hier mussten wir noch ein Einreiseformular ausfüllen, was bei 30 Travellern eine zeitlang gedauert hat. Dann ging es wieder in den Bus und Richtung Copacabana. Als wir dort um 13:00 Uhr bolivianischer Zeit ankamen, war es total heiß, eine Affenhitze. 🤣 Und ich mit meinen tausend Layern. Lache mich kaputt. Wir sind am Hafen angekommen und wollten uns in einer Stunde wieder dort treffen für den Boots-Trip auf die Islas del Sol. Ich musste mein Hotel finden, einchecken, mich umziehen und eine Kleinigkeit essen. In einer Stunde – sportlich würde ich mal sagen. 🤣 Das Hotel war ein paar Meter entfernt, ich musste den Berg hoch laufen, Stufen überwinden und das alles mit gefühlten 10 kg Klamotten am Leib und bei 3.810 m. 🤣 OMG! Ich war fix und fertig, als ich dort ankam. Aber der Blick vom Hotel runter zum See war genial.Ich habe in einer Stunde alles geschafft, bis auf das Essen. Am Hafen habe ich mir in einem Restaurant ein schnelles Käse-Sandwich zum Mitnehmen bestellt.
Dann sind wir auf das Boot und Richtung Isla del Sol gefahren. Das Wetter war genial und der Titicacasee sieht komplett anders aus, wenn die Sonne scheint. Tiefblaues Wasser umrahmt von der Bergkette der Cordillera Real und den Wolken, die fast im See zu versinken scheinen. Wir sind nach 60 Minuten auf der Insel angekommen und konnten dort eine Stunde lang wandern und uns alles anschauen.Das nur 14,3 Quadratkilometer große Eiland ist in drei Gemeinden aufgeteilt. Ch’allapampa im Norden, Ch’alla im Zentrum und Yumani im Süden. Auf der Insel wohnen nur etwa 2.000 Menschen, die hauptsächlich Aymara und Quechua sprechen und indigener Herkunft sind. Höchster Punkt der Insel ist der Cerro Chequesan mit 4.075 m Höhe. Es gibt auch einige Überbleibsel der Inkas auf der Sonneninsel zu entdecken, unter anderem ein Tempel, eine alte Treppe und einen Brunnen. Die Insel ist wunderschön, sie wirkt fast mediterran. Man könnte fast den Eindruck bekommen, man wäre irgendwo am Mittelmeer.
Nach einer Stunde sind wir wieder zurückgefahren. Als wir in Copacabana ankamen, war die Sonne so gut wie verschwunden und es war mega kalt. Ich hatte nur kurze Hosen an. Die Wahl meiner Kleidung ist irgendwie suboptimal. 🤣
Am Abend habe ich im Thai Palace gegessen, einem Restaurant, das von Peru Hop empfohlen wurde. Ich habe das vegetarische Menü gegessen, mit einem kleinen Salat, einer leckeren Linsensuppe und einem Dhal mit Reis. Das Hauptgericht war diesmal nicht so lecker. Da waren merkwürdige Gewürze oder Kräuter drin, die nach Seife geschmeckt haben. 🤣 Gut ausgesehen hat es. Aber Bolivien ist absolut günstig, kein Vergleich mit Peru. Ich habe für das Menü nur 3 € bezahlt.
In der Nacht hat es angefangen zu regnen. Heute morgen war alles bewölkt und es ist wieder super kalt. Ohne Sonne geht hier nix – zumindest nicht für mich. Ich musste um 11:00 Uhr auschecken und habe noch Zeit bis 18:00 Uhr. Dann geht mein Bus nach La Paz.
Also habe ich mir die Stadt nochmal etwas näher angeschaut. Am Hafen gibt es sehr viele kleine Restaurants und Agenturen, die dich auf die Insel bringen wollen. Alles ziemlich touristisch.
Bewegt man sich weiter Richtung Stadtmitte, kommt man an der Basilika vorbei. In der Kirche sieht man die ein Meter hohe Figur der „Dunklen Jungfrau“ (Virgen Morena), auch Virgen de Copacabana genannt. Die Figur wurde 1576 von einem Enkel des Inka Herrschers Huayna Cápac aus dunklem Holz geschnitzt und hat eine Krone aus purem Gold. Der Marienfigur werden zahlreiche Wunder und Heilungen zugeschrieben, sie wird als Schutzheilige des Titicacasees verehrt.Ich war mal kurz drin in der Basilika und habe mir das Dingens angeschaut (Fotografieren war strengstens verboten). Die Leute fand ich viel interessanter, knalle voll die Kirche mit tiefreligiösen Menschen, die mit riesigen Blumengebinden an den Altar treten. Schon echt verrückt! Copacabana gilt als der bedeutendste Wallfahrtsort von Bolivien.
Noch spannender als die Marienfigur fand ich das, was sich am Wochenende vor der Kiche abspielt. Hier kommen Familien aus ganz Peru und Bolivien und lassen ihre Autos segnen, wahlweise von einem Mönch oder Schamanen.Für sie ist das eine Art Autoversicherung und sie lassen die Autos segnen, damit sie eine gute und sichere Fahrt haben ohne Unfälle. Könnte man doch bei uns auch einführen. Autos segnen anstatt versichern. Ist bestimmt günstiger. 🤣 Ist das jetzt Blasphemie? 😱
Auf dem Rückweg zum Hotel habe ich mich mit einer Tüte Riesen Popcorn eingedeckt. Ich hoffe, das Zeugs wächst hier einfach so und hat nichts mit Monsanto zu tun. 😉Auf den Straßen war ganz schön was los, zusätzlich war Markt und die Frauen haben ihre Waren in ihren bunten Tüchern transportiert und verkauft. Ich finde den Anblick immer wieder spannend. Fotografieren ist so eine Sache, die wenigsten wollen das und man sollte immer fragen. Manchmal gelingt ein Schnappschuss aus der Hand. 😎Jetzt sitze ich gerade im Restaurant und werde noch etwas essen, bevor es um 18:00 Uhr nach La Paz geht. Ich habe ein vegetarisches Gericht bestellt mit Salat, Kartoffeln, frittiertem Käse und einer Erdnuss-Sosse. Interessante Kombi, aber es hat sehr gut geschmeckt.Heute Morgen habe ich mich in die dickste Kleidung geschafft, jetzt kommt gerade die Sonne heraus. 🤣 See u in La Paz.