Ich war so froh, als ich meinen Rucksack losgeworden bin, das Sch..Teil ist so schwer, was hab ich da nur eingepackt.
Sauber war das Flugzeug, nur die Stewardessen waren ein wenig komisch. Sie haben nicht einmal gelacht. Können Inder lachen? Sie waren traditionell gekleidet, in Sari, mit Sari oder heißt es auf Sari? Die schönste Begegnung gab es mit einer Deutschen die in den Flieger kam, an meinem Platz vorbei lief und meinte, “Das ist aber ein schöner Platz”. Ulla? Ich so “häh”, sie fragte, “bist du Ulla” und ich so “Nein”, dann sie wieder “Entschuldigung” – und ich “keine Ursache”. Loriot läßt grüßen. 😂
Nach dem Erreichen der Flughöhe gab es die ersten Bewährungsproben. Ich habe kein Wort der Stewardessen verstanden. Ist das Englisch? Mein Mund und meine Lippen brannten wie Feuer – Ursache = Potato Sticks, crunchy and spicy, SPIIIIICY! aaaaaaaah Es gab nur Diet Pepsi und die Stewardess fragte mich etwas, dass ich nicht verstanden habe (gualti?? guabiii? guanji?) kennt das jemand? Auf meinen Haaren lag ein ganz komischer Film, ich nehme an, das war das Desinfektionsspray dass der Steward im ganzen Flugzeug versprüht hat, quasi dekontaminiert. Großartig!
Dann kam die Stewardess wieder, “Vegetarian or Vegetarian? Ich hab mal Vegetarian gesagt. Und dann haben wir gegessen. Mein Mund glich einer brennenden Hölle, es gab Reis mit Gemüse und Tofu und Linsen, sauuuuuscharf, nice, cool, mir ging es gut, und dann dachte ich ein Geräusch zu hören, ich war mir nur nicht sicher, ob es von meinem Magen oder vom Darm kam, bis die Stewardess noch einmal an den Platz kam und nach “Water? some Water” fragte? YES PLEASE!
Was fällt sofort auf? Delhi ist laut, chaotisch, dreckig, der Unterschied zwischen Arm und Reich dramatisch. Auf der einen Seite sieht man bitter arme Menschen ohne Hab und Gut, die am Straßenrand hocken und vor sich hinstarren, auf der anderen Seite riesengroße Shopping Center, noble Restaurants und groß angelegte, saubere Parks, die für Obdachlose verboten sind. Auf den Straßen wird es nicht ruhig, die Menschenmassen sind unüberschaubar, hier ein Verkaufsstand, staubige Autos, klingelnde Rikschas, halbnackte Bettler und zerlumpte Kinder.Zuerst waren wir am imposanten India Gate, eine der Standardsehenswürdigkeiten des kolonialen Delhi. Das Memorial ist ein großer Triumphbogen, welcher an die Soldaten aus Britisch-Indien erinnert, die im Ersten Weltkrieg ihr Leben ließen. Mehr als 90.000 Namen sind hier eingraviert.Danach haben wir uns das prachtvolle Humayun-Mausoleum angeschaut. Es ist der Grabbau von Nasiruddin Muhammad Humayun (1508–1556), dem nach Babur zweiten Herrscher des Großmogulreiches von Indien. Er regierte 1530–1540 und 1555–1556. Das Mausoleum gehört aufgrund seiner Größe und seiner eleganten Architektur im persischen Stil zu den prächtigsten historischen Bauwerken in Delhi bzw. auf dem ganzen Subkontinent. Es befindet im Stadtviertel Nizamuddin-Ost, an der Kreuzung Lodi Road und Mathura Road.Weiter ging die Fahrt zum nächsten monumentalen Prachtbau. Das Safdarjung-Mausoleum ist das Grabmal für den in Persien geborenen und im Jahr 1722 nach Indien emigrierten Mirza Muqim Abul Mansur Khan (1708–1754). Das Mausoleum wird oft als „letztes Aufleuchten der Mogularchitektur“ bewertet. Nachfolgende Herrscher oder hohe Staatsbeamte waren nicht mehr in der Lage, sich ein derartig aufwendiges Grabmal zu leisten. Mehr und mehr übernahmen die Briten die Kontrolle über die Machthaber Indiens und verleibten sich nach und nach das zerfallende Mogulreich ein.Nach dem vielen Sightseeing war es Zeit zu Essen. Das ist in Delhi nicht so einfach, wenn man nicht auf der Straße essen möchte, aber auch kein Nobel-Restaurant aufsuchen möchte oder eine Fastfoodkette. Gut, dass ich Panjab dabei hatte. Er hat mir ein Restaurant empfohlen, in dem wir dann zusammen gegessen haben. Er wäre nicht mitgekommen, aber ich habe darauf bestanden.
Am Nachmittag waren wir noch im Dilli Haat, einem lebendigen Markt, auf dem jede Menge Kunsthandwerk verkauft wird, von Schmuck über Saristoffe, Schuhe, Kleidung, Kissenbezüge, duftende Sandelholzschnitzereien, Messingwaren, Möbel und Taschen. Ein buntes Treiben. Essensstände gibt es dort auch jede Menge und Toiletten, was in Indien nicht selbstverständlich ist. Nach dem Markt dachte Panjab wohl, ich sei in Einkaufslaune, dabei hatte ich gar nichts gekauft und schleppte mich von einem Stoffhändler zum nächsten, bis ich ihm klar machen konnte, dass ich da nicht hin wollte und ich kein handgefertigtes Bollywood Kleid benötige. Das ist nicht so einfach mit der Verständigung in Indien. 😂
Ich bin schon auf Morgen gespannt, da bin ich alleine unterwegs.