Mit Zwischenlandung in Arequipa bin ich in Lima angekommen. Dort hat mich Tito erwartet, ein Freund von Grace, bei der ich ein Zimmer über Airbnb gebucht habe. Der liebe Tito hat über 25 Jahre in Brasilien gelebt, bis dort seine Frau auf offener Straße erschossen wurde. Er ist dann dort weg gezogen, hat seine Frau einäschern lassen und die Asche in den Pazifik gestreut. Er hat mir erzählt, dass sie immer bei ihm ist, wenn er mit dem Auto dort vorbeifährt oder am Strand spazieren geht. 😔 Traurige Geschichten gibt es.
Grace ist 67 und wohnt in Miraflores, dem Vorzeigeviertel von Lima, in dem die Reichen und Schönen wohnen. Sie ist Anwältin und kommt ursprünglich aus den USA. Sie lebt seit über 40 Jahren in Lima und hat zwei Töchter. Sie arbeitet immer noch, vertritt gerade einen Bekannten, der mit Gemüse gehandelt hat und dessen Geschäftsfreund Drogen zwischen den Avocados versteckt hat und durch den Zoll schmuggeln wollte. Der Pozess läuft nun seit über 10 Jahren, gestern sollte die letzte Anhörung sein. Wenn Grace die Richter nicht überzeugen kann, dass er von der ganzen Sache nichts wusste, muss der Mann für 30 Jahre ins Gefängnis, er ist über 60. Das alles hat mir Lorena erzählt, sie ist Peruanerin, super lustig und bei Grace angestellt. Sie kümmert sich um alles, Wäsche, Frühstück, Putzen, Gäste, etc. Über mein Ayuhasca Erlebnis hat sie sich kaputtgelacht. Ihr Sohn, Ricardo, hatte einen Narren an mir gefressen. Er ist ständig bei mir, will mit mir spielen, von mir die Schuhe angezogen haben, total süß. Immerhin habe ich es geschafft, ihm die Schuhe richtig anzuziehen!! 😂
Lima ist total krass, hier gibt es sage und schreibe 9,752 Millionen Einwohner und 3 Millionen Autos, die meisten davon Taxis! Im Stadtteil Miraflores leben rund 93.000 Einwohner. Zusammen mit San Isidro gilt Miraflores als einer der reichsten Bezirke Limas. Hier ist alles extrem sauber. An jeder Ecke gibt es einen Park. Grace’s Wohnung liegt fast direkt am Pazifik, ihr Appartement hat einen unsagbar schönen Ausblick – mit Worten gar nicht zu beschreiben.Jeden Tag sieht man Unmengen Jogger, Radfahrer und Einheimische, die die Hunde der Reichen ausführen, strange! Alle wohnen in gated Houses, es sind meist Hochhäuser, total abgesichert mit Anmeldung im Erdgeschoss. Hier kommt nicht jeder rein. Der Aufzug hält mitten in der Wohnung, noch stranger 😂
Aber die Gegend ist wunderschön. In der Nähe findet sich der Parque del Amor. Eine wunderschöne Anlage mit großartigem Blick auf den Pazifik. Die Parkanlage ist von vielen mosaiküberzogenen Mauern umgeben und erinnert an den Park Güell in Barcelona. Bestimmt einer der romatischsten Plätze in ganz Lima.Hier kann man auch wunderschön an der Steilküste entlang wandern.Im Zentrum von Miraflores liegt ein weiterer bekannter Park, der Parque Kennedy oder auch „El Parque de los gatos“ (der Park der Katzen) genannt: wo man auch hinschaut, schleichen hier überall Katzen umher. Sie wurden vor vielen Jahren dorthin gebracht, um einer Rattenplage Herr zu werden. Mittlerweile gibt es keine Ratten mehr, dafür umso mehr Katzen, denen es aber augenscheinlich gut zu gehen scheint. Sie werden gefüttert, bekommen ihre Streicheleinheiten und werden vom Tierschutz geimpft. Wenn man möchte, kann man auch eine Katze adoptieren. Ich hätte mir das sicher überlegt – wenn es Hunde gewesen wären. 😂An meinem letzten Tag hatte ich noch etwas Zeit und habe mir das Nachbarviertel Barranco angeschaut. Ich konnte sogar von Miraflores laufen. Barranco war früher ein Fischerdorf und hat sich nach und nach zu einem Künstler- und Szene-Viertel entwickelt. Hier stehen wundervolle, alte Häuser, bunt gestrichen und im Kolonialstil erbaut. Das Viertel gilt als der romantischste Stadtteil Limas, wer dem Trubel der Stadt entkommen will, ist hier genau richtig. Hier habe ich noch eine Kleinigkeit gegessen, bevor es zurück ging und an das Packen für den Heimflug. Käsebällchen und ein Brei aus Süßkartoffeln. Dazu eine herrlich kalte Inka-Kola, das Gemisch, das nach Gummibärchen und Kaugummi schmeckt, super!Ich will auf jeden Fall noch einmal nach Lima. Ich habe von der Stadt leider nicht viel sehen können. Miraflores als Endstation auf meiner Reise war genau das richtige, hier konnte ich nochmal etwas entspannen. Das vielleicht eigentliche und wahre Lima kommt dann beim nächsten Mal. In zwei Stunden muss ich los an den Flughafen 😢 Adios Peru, Adios Ecuador, Adios Südamerika! It was truly awesome – INCREDIBLE!!