Heute hieß es Abschied nehmen vom Regenwald, von der Kapawi Lodge, von Omar, Diego und den Kakerlaken, die sich in meiner Cabin getummelt haben 😂
Wir waren gestern nochmal mit dem Kanu draußen, haben jede Menge neuer Vögel gesehen, Papageien, Turkane, total bunte Vögel, jede Menge Fledermäuse und Affen.
Im Regenwald hat man keine Garantie, Tiere zu finden, da die meisten entweder sehr scheu, nachtaktiv oder sehr gut getarnt sind. Man braucht Geduld, Glück und einen guten Führer, um ein paar wenige Tiere zu sehen. Ich hatte mit Omar und Diego die besten Guides, die ich mir nur hätte wünschen können. Während ich immer nur Grün sah, nichts als Grün, erspähten sie die Tiere überall, sogar in den entferntesten Winkeln. Ich habe oft mit dem Fernglas nicht mal folgen können und erst nach einer gefühlten Ewigkeit die Tiere entdeckt, völlig verrückt.
Die Fahrt mit dem Kanu war wunderschön, gegen Abend, als die Sonne langsam unterging, sah man den Regenwald in seiner ganzen Pracht und Schönheit.Wir haben sogar Süßwasserdelphine gesehen, die man nur noch sehr selten zu Gesicht bekommt. Am Abend haben wir zusammen gegessen, Omar, Diego und ich. Es gab ein typisches Achuar Gericht, Suppe mit Kartoffel und Gemüse, ein Getränk, das aussah wie Chicha, aber aus Bananen bestand.Als Hauptgericht gab es in Palmblättern gekochte Palmherzen, die waren extrem lecker, wooow! Gibt’s die auch bei uns??
Heute morgen haben wir uns mit einem großen Teleskop die Vögel und Affen noch einmal genauer angeschaut und ich habe mich beim Blasrohr-Schießen auf eine Scheibe versucht, allerdings kläglich versagt 😂 Das Teil ist total lang, 2 Meter mindestens und sau schwer. Das muss man erst einmal halten können, dann zielen und abfeuern, ufff!. Ich weiß nicht, was sie heute damit machen, ob das noch zur Jagd benutzt wird. Vielleicht haben sie damit früher ihre Feinde mit Giftpfeilen abgeschossen, wer weiß!Morgen muss ich wieder zur Botschaft, meinen Pass abholen. Dann werde ich noch ein bisschen durch die Stadt bummeln. Ich muss mich wieder akklimatisieren, vom Regenwald in 300 Meter auf 2.850 Meter in Quito und ab Donnerstag dann in 3.800 Meter Höhe in Cusco.
Auf dem Rückflug mit der zweimotorigen Britten-Norman BN-2 Islander konnte ich diesmal ganz vorne sitzen und noch einmal ein paar letzte Blicke von oben auf den wunderschönen Regenwald werfen.