Die Kapawi Ecolodge befindet sich in einem der entlegensten Orte Ecuadors im südöstlichen Amazonasbecken an der Grenze zu Peru. Sie ist nur mit einem Kleinflugzeug erreichbar, die nächste Stadt zwölf Tagesmärsche weit entfernt. Der Aufbau der Ecolodge entstand durch die Zusammenarbeit zwischen einer Privatfirma und der indigenen Gemeinde der Achuar.
Heute betreiben die Achuar die Kapawi Ecolodge mit den rund zwanzig Hütten in Eigenregie. Sie wurde 1996 fertiggestellt und entsprechend der Achuar-Architektur ohne einen einzigen Nagel erbaut. Sie ist heute Vorbild für sanften Tourismus im Regenwald. Die gesamte Anlage wird durch Solarenergie betrieben, es gibt biologisch abbaubare Seifen, ein Müllrecyclingsystem und Solarduschen.
In dem Gebiet, das zu den letzten intakten Regenwaldregionen in Ecuador gehört, leben ungefähr 6.000 Achuar in 64 Gemeinden. Doch der Lebensraum der Indios ist gefährdet. In der Amazonasregion werden riesige Ölvorkommen vermutet. Die Regierung Ecuadors hat bereits Lizenzen zur Ölförderung vergeben. Was die Bohrungen mit sich bringen, wurde im Norden Ecuadors bereits deutlich, gerodete Wälder, verseuchte Böden und Gewässer, vergiftete Tiere und vergifteter Lebensraum.Doch die Indios kämpfen gegen den Raubbau und die lebensbedrohliche Profitmache.Sie leben seit vielen tausend Jahren in dem Gebiet in absolutem Frieden und im Einklang mit der Natur. Sie leben ohne politische Strukturen, es gibt keine Stammesoberhäupte, keine Hierarchien, die Vergangenheit spielt keine Rolle. Dafür aber Schamanismus, Gebräuche und Rituale. Bis heute haben sich die Achuar-Indios jeglichen Missionarsversuchen entzogen. Sie glauben an keinen Gott sondern daran, das jeglichen Objekten der Natur eine persönliche Seele oder ein Geist innewohnt. Für sie ist die Natur selbst ein Lebewesen, dass sie auf der Reise des Lebens durch Zeichen und Träume führt. Sie sind davon überzeugt, dass auch Tiere und Pflanzen eine Seele haben. Dies hilft ihnen, eine harmonische Beziehung z
Die Achuar sind ein sehr spannendes und interessantes Volk. Bis heute pflegen sie eine sogenannte Traumkultur. Sie schenken Ihren Träumen viel Bedeutung und lassen ihre Entscheidungen davon beeinflussen. Die Erwachsenen stehen jeden Morgen extrem früh auf, manchmal um 4 Uhr nachts, manchmal noch früher und treffen sich im Dorfhaus. Sie sitzen zusammen und trinken Tee aus Wayusa-Blättern, einem Strauch, der vor jeder Hütte gepflanzt ist. Um diese Uhrzeit, am frühen Morgen, wenn das Bewusstsein noch nicht von den Verpflichtungen des Alltags in Beschlag genommen wird, werden sämtliche wichtigen, zwischenmenschlichen Gespräche geführt. Hierbei werden auch die Träume geteilt. Träume sind in ihrem Verständnis nicht nur dem einzelnen Träumer von Nutzen, sondern beinhalten auch wichtige Informationen und Botschaften für die Gemeinschaft.
Vielleicht auch eine Botschaft an uns, aus dem kollektiven Trancezustand, in dem wir uns befinden aufzuwachen und den Bewusstseinswandel in Sachen Umweltschutz, Rechte der Tiere und globale Gerechtigkeit, voranzubringen. Jeder einzelne kann etwas bewegen.
But the Achuar are dreaming of strange things to come
as the jungles of Amazon vanish
and the delicate balance between nature and man is at cross-roads.
In a few moments the Achuar will disappear from your memory
but hold on to their message.
The world we live in today was someone’s dream yesterday.
And what we dream of today will create our world tomorrow.
(From Achuar, Dream Readers from Amazon by Nitin Das)