Salkantay Trek – Day 2

Day 2: Wayracmachay – Chaullay – Ccollpapampa Loreta (private Campsite)

Distanz der Route: 18 km – Campsite Höhe: 2.400 Meter – Abstieg: 1.400 Meter
Wir wurden um 5.30 Uhr geweckt, mir war es Recht, ich hatte ja eh nicht geschlafen 😁 Wir bekamen heißen Coca-Tee und eine Schüssel mit warmen Wasser, damit wir Hände und Gesicht waschen konnten. Danach ging es zum Zähneputzen bei Eiseskälte 😁 und zum Frühstück in das Frühstücks-Zelt. Unsere Crew bestand aus Henry, unserem Guide, Walter, dem Chefkoch, 3 Assistenten und Träger und zwei weiteren Porter, die für die Pferde / Esel zuständig waren. Für den Koch war unser Team echte Arbeit. Fast Veganer, keine Eier, Käse, Milch, Glutenunverträglichkeit, crazy!

Um 6 Uhr sind wir los, nochmal schnell auf die Toilette, was immer ein schwieriges Unterfangen war. Da oben herrschte ein so starker Wind, die Zeltplanen haben dermaßen gewackelt, dass du immer damit rechnen musstest, dass das Teil den Abgang macht. Und du sitzt dort mit heruntergelassenen Hosen für alle sichtbar – SUPER 😂

Ich war so froh, den Bergen Ade sagen zu können, nur um ein bisschen mehr Wärme zu haben. Ich war totmüde und total durchgefroren. Unser Weg führte uns steil bergab durch den Regenwald, bis wir letztendlich den Dschungel erreichten. Die Luft wurde feuchter, die Temperaturen wärmer und es stand das nächste Problem vor der Tür: Moskitos 😱 Mit einer dicken Deet-Insektenschutz-Schicht bewaffnet haben wir den Kampf aufgenommen. Nach einer Stunde hatte ein Moskito eine 1 cm große, ungeschützte Stelle auf meinem Arm entdeckt und der erste Stich zeigte sich – nach zwei Stunden war mein Ellbogen auf die doppelte Größe angeschwollen 😂😱 Es gab Sunflies, Horseflies, Ekelflies, Scheißflies, alles was der Cloud Forrest zu bieten hat. Die Strecke war mega anstrengend, ich war hundemüde, es ging nur bergab, 1.400 Meter abwärts, super anstrengend für die Knie, uffff! Je weiter wir herunter kamen, desto heißer wurde es, das bedeutete, auf die 3 cm Mückenschutzschicht kam eine 2 cm Sonnenschutzschicht, gepaart mit Schweiß, weil ungeduscht – ein wundervolles Erlebnis 😜 Trotz dieser Widrigkeiten konnte ich auf dem Weg wunderschöne Wasserfälle, Flüsse, die Vielfalt der Orchideenarten, der Bromelien und vielen anderen Pflanzen, sowie Kaffee, Kakaound Obstplantagen bestaunen.Salkantay Cloud ForrestSalkantay Cloud ForrestSalkantay Inka Anden StarbucksWir sind gelaufen und gelaufen, meine Füße und Knie waren tot. Zwischendurch hatten wir Lunch und Leonie, eine Architekturstudentin aus der Schweiz, hat uns von ihrem Besuch bei Freunden in Lima erzählt. Die Leute haben eine kleine Tochter, 5 – 7 Jahre alt, ich kann mich nicht mehr genau erinnern und haben ihr die Frage gestellt, was das Wichtigste im Leben für sie ist. Sie hat geantwortet, Water and Rain – und nach kurzer Überlegungszeit noch hinzugefügt, ‘To watch out four yourself’! Tja, dann gebe ich doch mal die Frage in die Runde! Was ist für euch das Wichtigste auf der Welt?

Für mich war es in diesem Augenblick nur Ankommen 😂 Wir waren knapp 20 km unterwegs, fast nur bergab, ich war echt am Ende, konnte nicht mehr laufen. Wir sind gegen 18 Uhr in La Playa im 2. Camp bei Dunkelheit angekommen und mussten die letzten Meter mit Stirnlampe laufen. Ich wollte nur essen und ins Bett, es war angenehm warm und es gab in dem Klo auf der rechten Seite eine Art Duschgelegenheit, man musste Bescheid sagen und bekam für 10 Soles warmes Wasser. Die Aussicht darauf, diese 5 cm Ekelschicht am Körper abzubekommen war zu verlockend. Im Zelt habe ich festgestellt, dass mein Shampoo ausgelaufen und mein 30 x 20 cm großes Handtuch total verklebt war 😁 egal! Nix wie unter die Dusche. Als ich als 3. unter der Dusche stand, kam nur eiskaltes Wasser aus dem Hahn 😁😡. Man hätte wohl Bescheid geben und vorher bezahlen müssen, nun ja, ich war davon ausgegangen, das die beiden davor das schon gemacht hatten, aber sie wollten kalt duschen – aaaaaaaahhh!

Nach dem Essen bin ich sofort in den Schlafsack gestiegen und völlig übermüdet eingeschlafen. Morgen ist der 12.10., mein Geburtstag. Ich feiere den 50. Birthday mit mir wildfremden Menschen auf einer Tour nach Machu Picchu. Großartig!