Day 1: Soraypampa – Salkantaytampa – Salkantay Pass – Wayracmachay
Auf dem Weg zu den mächtigen Gipfeln der Anden.
Distanz der Route: 15 km – Aufstieg: 850 Meter – Abstieg: 850 Meter
Um ca. 4.30 Uhr sollte ich am Hostal abgeholt werden. Wir hatten beim Briefing vereinbart, dass ich direkt vor dem Gebäude warte, weil dort kein Schild angebracht war. Nun denn, da stand ich nun um 4.15 Uhr, pünktlich wie ein typischer und guter Deutscher vor der Haustür. Weit und breit kein Mensch von Alpaca Expedition zu sehen 😂 Um 5.00 Uhr dachte ich, sie haben mich vergessen, es war saukalt da draußen 😁 Um 5.20 Uhr kommt plötzlich unser Guide völlig abgehetzt angelaufen und meinte, ob es mir etwas ausmacht, das Gepäck zu schnappen und um die Ecke zu laufen. Nein, natürlich nicht! Nur das um die Ecke laufen entpuppte sich als ein Gewaltmarsch durch die halbe Stadt 😂 Sie haben da einfach ein anderes Zeitgefühl 😂Ich war fix und fertig, als wir beim Van ankamen. Nach und nach haben wir die anderen von ihren Hostals aufgegabelt und haben uns auf den Weg nach Soraypampa gemacht, einer Strecke von ca. 3 Stunden. Da unser Guide, Henry, verschlafen hatte, konnten wir nur ein kurzes Frühstück zu uns nehmen. Danach haben wir die Crew kennengelernt, den Koch, die Träger und die Pferde. Und während die Begleitmannschaft die Tiere mit dem Gepäck beladen hat, liefen wir bereits los. Wir mussten etwas Gas geben, weil wir über eine Stunde im Verzug waren. Zuerst führte uns der Weg durch flaches Terrain, feuchte Wiesen und über kleine Bachläufe hinweg, bevor es steil in Richtung Passhöhe und Salkantay Pampa ging. Im Blick hatten wir immer das unglaubliche Panorama des Salkantay (6.264 m) und des Humantay (5.900 m).
Wir mussten einen Höhenunterschied von 850 Meter bewältigen, wir waren bereits auf 3.800 Meter und mussten auf 4.620 Meter Höhe über den Salkantay Pass, ufff! Am Anfang waren wir alle noch frohen Mutes, aber nach ca. 1 Stunde gemächlichen Anstiegs ging es plötzlich steiler nach oben, wir mussten ständig trinken und die Luft zum Atmen war extrem dünn.Nach dem Lunch in Soroycocha haben wir uns den super harten Weg hochgequält, es war extrem anstrengend und saukalt da oben, aber die Landschaft war einfach phänomenal, atemberaubend schön.Am Salkantay Pass von 4.630 Meter angekommen, waren wir alle überwältigt von der unglaublichen Aussicht und doch alle extrem erledigt von der Höhe. Wir haben schnell ein paar Fotos gemacht, Henry gab uns einen kulturellen Einblick und dann marschierten wir schon wieder weiter.Danach ging es nach Wayracpunku, unserer ersten Campsite auf 3.800 Meter. Also die gesamten, erkletterten 850 Meter wieder runter. Fast alle Wege waren Bänderriss-Wege, voller Steine, großer und kleiner, super schlecht zu laufen. Ein Wunder, knock on wood, dass ich nicht umgeknickt bin.
Als wir ankamen, waren unsere Zelte schon aufgebaut. Die Träger hatten unsere Duffels abgeladen und wir bekamen Abendessen und die Instruktionen für den nächsten Tag. Es war sooo saukalt da oben, 0 Grad vielleicht.Ich hatte meinen eigenen Schlafsack dabei, ich dachte, ich spare mir die Leihgebühr, und außerdem ist es angenehmer, im eigenen Sack zu liegen, oder? Das Teil ist leider nur ziemlich dünn und hält nicht besonders gut warm – nicht bei diesen Temperaturen. Ich Idiot jedoch dachte, das reicht schon. Ich habe mir das Zelt mit Stefanie geteilt, sie war komplett ausgerüstet, Nepal-proofed Schlafsack für fast 400 Euro, sämtliche Pflaster die es gibt, feuchte Tücher, weil man keine Waschgelegenheit hatte, sämtliche Medikamente, Skisocken, Schlagstöcke wollte ich gerade sagen 😂 Also ich meine Wanderstöcke, zum Totlachen.
Wir sind relativ früh schlafen gegangen, wir waren alle fix und fertig. Es wurde extrem früh dunkel und ab da ging es nur noch mit Stirnlampe weiter, egal wohin. Die Toilette war ein Camping-Klo, dass in einem Zelt untergebracht war und man konnte nur hoffen, dass man nicht mitten in der Nacht raus musste. Im eigenen Zelt konnte man auch nichts mehr ohne Lampe sehen. Wir haben dann alles für die Nacht vorbereitet und ich bin mit tausend Klamotten, Mütze und Handschuhe in den Schlafsack gekrochen. Ich habe die ganze Nacht kein Auge zugemacht, weil ich mich tot gefroren habe, dauernd habe ich neidisch herrüber geschielt zu dem fetten Daunenteil, in dem eingemummelt und fest schlafend Stefanie lag 😁 Phänomenal! Ich war am Arsch am nächsten Morgen, der der längste Tag werden sollte, 20 km durch den Cloud Forrest, von morgens 6.30 Uhr bis abends 18.00 Uhr, OMG!!!