Yogyakarta oder auch Djokjakarta, Jogjakarta, Jokyakarta, Jokjakarta oder einfach Jogja 😆 ist die Batik Hochburg Indonesiens und aufgrund der zahlreichen Universitäten auch das Bildungszentrum. Batik ist seit Generationen ein Teil des indonesischen Erbes und gehört seit kurzem sogar zum Weltkulturerbe der Unesco. In Yogyakarta ist die alte Tradition höchstlebendig und man sieht eine Vielzahl von Menschen in Batik Kleidung.
Aufgrund der Nähe zum größten buddhistischen Tempel der Welt, Borobudur und einem der größten hinduistischen Tempel Südostasiens, Prambanan, dient Jogja vielen Reisenden als Ausgangspunkt.
Abgesehen von den einzigartigen Tempelanlagen hat Jogja jedoch noch mehr zu bieten. Im Norden überblickt einer der gefährlichsten Vulkane der Welt, Merapi, die Stadt und im Süden findet man Abkühlung an den Stränden des indischen Ozeans. Yogyakarta ist die einzige Provinz im Land, die noch von einem Sultan regiert wird.
Ankunft in Semarang
Die Propellermaschine aus Pangkalanbun ist tatsächlich sicher in Semarang gelandet. Nachdem ich am Gepäckband meinen Rucksack in Empfang genommen hatte, schaute ich mich nach meinem Fahrer um, ob ich wohl irgendwo ein Schild mit meinem Namen darauf finden kann. Fehlanzeige! 😆
Ich hatte den Transfer nach Yogyakarta über Whatsapp gebucht, die Nummer hatte ich auf einer Webseite entdeckt. Die knapp 4-stündige Fahrt war mit ca. 10€ super günstig, es war allerdings kein komplett privater Transfer, es sollten noch andere Leute zusteigen.
Die Kommunikation über Whatsapp verlief nicht so einfach. Ich schrieb auf Englisch, er antwortete mir auf indonesisch. 😆
Nachdem ich niemanden entdecken konnte, habe ich mich mit dem Airport WLAN verbunden und ihn angeschrieben. Daraufhin meldete er sich, dass der Fahrer bald kommt – wir sind hier halt nicht in Deutschland – 😂 Chill mal!
Fahrt nach Yogyakarta
Es hat dann auch tatsächlich geklappt, der Fahrer war irgendwann da, er sprach jedoch keinen Brocken Englisch. Große Klasse! 😆
Unterwegs haben wir noch ein paar Leute aufgegabelt und nach ca. 4 Stunden haben wir Yogyakarta erreicht.
Ankunft in Yogyakarta
Das Hotel, das ich gebucht hatte, lag fussläufig an der Malioboro Street, der bekanntesten Straße in Jogja. Nach dem was ich gelesen hatte, eine bunte quirlige Straße mit vielen Marktständen und Geschäften, in der immer was los ist.
Das Khas Malioboro Hotel war ein größerer Bau, von außen recht ansehnlich, die Zimmer waren jedoch ziemlich in die Jahre gekommen. Das Bad war zwar sauber, aber die Handtücher waren vergilbt und rochen nicht besonders gut. 😳 Zusätzlich ist mir jeden Tag die Duscharmatur heruntergefallen. 😆 Das Personal war jedoch sehr nett und total bemüht.
Nachdem ich mich ein wenig ausgeruht hatte, wollte ich etwas essen gehen. Da es schon dunkel war, entschied ich, im Hotel zu essen. Die vegetarische Auswahl war jedoch extrem bescheiden. Daher bin ich wieder gegangen und dachte, ich gehe auf den Night Market und esse dort etwas leckeres.
Nachdem ich im Dunkeln durch mehrere Straßen geirrt bin und die Malioboro Street nicht gefunden hatte, fing es plötzlich an zu regnen (nicht nur ein paar Tropfen, sondern mega stark) 🙈 Na super, innerhalb kürzester Zeit war ich völlig durchnässt und auf dem Weg zurück ins Hotel. Letztendlich bin ich dort wieder im Restaurant gelandet und habe mir Fried Rice Vegetable bestellt. Das verstehen sie anscheinend immer.
Der Reis war sehr gut, die Portion jedoch mal wieder unfassbar klein. Wer soll davon satt werden? 😆Am nächsten Morgen habe ich mal etwas länger geschlafen und bin erst gegen 9 Uhr zum Frühstücken gegangen. Ein Fehler! 😆
Der Frühstückssaal war vollgestopft mit Indonesiern, kein einziger Touri, außer mir! Es gab ein Buffett mit zig warmen Gerichten, Reis, Fleisch, etc. Völlig gaga was die morgens schon alles essen, vor allen Dingen die Portionen. Also eigentlich essen sie 3x am Tag das gleiche. Immer warm, immer irgendetwas mit Reis.
Mein Frühstück bestand aus zwei Mini Stückchen, die, wenn sie nicht mit irgendetwas undefiniertem gefüllt gewesen wären, eigentlich ganz ok waren. Dazu gebratene Nudel. 🙈 Und der Kaffee war ganz furchtbar, eine komische Pfütze, die nach nichts geschmeckt hat. Zusätzlich bekam man jeden Morgen beim Betreten des Frühstückssaals einen Einmal-Handschuh aus Plastik überreicht. Sicher ist sicher! 😅
Yogyakarta City – Malioboro Street
Nach dem Frühstück wollte ich mir das Städtchen mal etwas genauer anschauen.
Es war ziemlich heiß und sehr drückend und schwül. Man findet sich nicht wirklich zurecht, viele Schilder sind nur auf indonesisch. 🙄
Die vielgepriesene Malioboro Street fand ich ganz furchtbar. Ich wurde dauernd angequatscht von irgendwelchen älteren Männern, die alle schon mal in Deutschland waren oder Verwandtschaft dort haben und die mich zu irgendwelchen Batik-Kunstakademien bringen wollten. Auf den ersten bin ich reingefallen und habe mir eine halbe Stunde angehört, wie das Batiken funktioniert während ich einen Ingwer Tee geschlürft habe, der so scharf war, dass mein ganzer Mund brannte! 😂
Zusätzlich besteht die Straße nur aus einer Aneinanderreihung von Batik Geschäften, Ramschläden und kleineren und größeren Malls. Essenstechnisch sah das auch nicht besser aus. Auf der ganzen Straße kein einziges ansprechendes Restaurant. In den Seitengassen fand ich nur Warungs, kleine Straßen-Verkaufsstände, wo man sich schon vom Anschauen eine Darmerkrankung holt. 😂 Auf der Straße war unglaublich viel los, sehr viele Leute, aber keinerlei Touristen, Mofas ohne Ende, Mofa-Rikschas, Pferde-Kutschen, Autos, Wahnsinn! 😆 Daher war mein erster Weg in Richtung Starbucks, um mich dort über das WLAN einzuloggen und zu versuchen, ein anständiges Restaurant zu finden. Leider konnte ich auf die Schnelle nichts in der Nähe finden, so dass ich im Einkaufszentrum im Pizza Hut gelandet bin. Das darf man ja echt niemandem erzählen. 😂 Die Pizza hat zudem furchtbar geschmeckt und war so klein, dass ich nicht mal satt wurde. Die sollte für 4 Personen sein, ich lache mich kaputt! Liliputaner vielleicht! 😆 Danach bin ich durch sämtliche Straßen der Gegend gelaufen, um die Stadt kennenzulernen. Überall wurde ich angeschaut wie ein Alien. 👽 Ständig haben mich Leute angequatscht, was schon ziemlich nervig war. Dazu das ständige laute Geplärre der Muezzin aus gefühlt tausenden von Lautsprechern in der Stadt. Ich hatte das Gefühl, dass hier tatsächlich nur Kopftücher unterwegs waren. Zwei haben mich sogar angesprochen und wollten ein Interview mit mir führen für ein Studienprojekt. Sie wollten von mir wissen, wie bei uns gegessen wird, da sie ja mit der Hand essen. Ob wir auch Reis essen (ja, aber nicht zum Frühstück 😆) und ob wir alle mit dem Auto zur Arbeit fahren, etc. etc. Sie waren wirklich sehr nett, aber wir saßen in der prallen Sonne, sie haben das Video gedreht und mir lief der Schweiß in Strömen, während sie eingehüllt in ihren langen Gewändern und Kopftüchern neben mir saßen. 😆
Auf Toilette zu gehen sollte man sich auch gut überlegen. Die sehen hier alle gleich aus und es gibt kein Toilettenpapier. Es sollte auch schnell gehen, sonst hat man eventuell Probleme, aus der Hocke wieder nach oben zu kommen, außer man hat Oberschenkel wie Claudia Pechstein. 😆 Am späten Nachmittag hatte ich dann doch noch ein Restaurant beim Googeln entdeckt, das leider etwas außerhalb war. Also bin ich da mal hingelaufen, ich wollte ja nicht verhungern. Das Restaurant war in einem Hotel, ich war der einzige Gast, aber das Essen war richtig gut. Endlich mal! Das Essen kann man hier nur „not spicy“ bestellen. Die Indonesier lieben ihre Chilis. Im Salat waren welche versteckt und ich dachte ich sterbe, nachdem ich sie gegessen hatte. Mein Mund brannte wie Feuer 🔥 und ich habe die Hälfte der Erdnüsse in mich hinein gestopft, um das irgendwie zu löschen, da ich das Bier direkt danach in einem Zug herunter gekippt hatte. 😆 Holy Shit war das scharf!
Die vielen Kilometer wolle ich natürlich nicht mehr zurück laufen. Außerdem war es mittlerweile schon dunkel geworden. Daher habe ich mich mit einer Moped Rikscha zurück ins Hotel fahren lassen. Das hat richtig Spaß gemacht, wenn da nicht die Dauerbeschallung der Muezzin gewesen wäre. Das geht einem nach kürzester Zeit völlig auf den Geist, also mir auf jeden Fall. 🙄
Fazit für Yogyakarta City
Neben dem Airport von Jakarta die bislang nervigste Stadt, leider so gar kein Flair, überall Leute, die dich anquatschen und dir etwas andrehen wollen. Die Malioboro Street ist laut, dreckig, voller Ramschläden, hat keine schönen Restaurants und soll eigentlich die Touri-Straße schlechthin sein. Also da muss man nicht wirklich hin.
Morgen geht’s on Tour mit meinem Guide Sebastian, den mir Dessy der Orang-Utan Tour empfohlen hat.
Dann geht es raus aus der Stadt, um die Tempelanlagen zu besichtigen. Das wird dann hoffentlich interessanter! 🙏