Phong Nha, von Regen, Höhlen und einem Blutegel

Phong Nha liegt im nördlichen Zentralvietnam nahe an der Grenze zu Laos und ist mit seinem spektakulären Nationalpark Phong Nha Ke Bàng das Outdoor und Höhlenparadies von Vietnam. Der Nationalpark besitzt eines der größten Kalksteingebiete der Welt, mehr als 400 Höhlen, unterirdische Wasserläufe und eine außerordentliche Artenvielfalt. Seit 2003 ist der Phong Nha Ke Bàng Nationalpark UNESCO Weltnaturerbe. Erst im Jahr 2009 wurde dort die grösste Höhle der Welt erforscht, die Son Doong Cave mit einer Höhe von unglaublichen 250 Meter. Eine Tour zur Son Doong Cave wird exclusiv vom Tour Operator „Oxalis Adventures“ angeboten. Mittlerweile muss man ein Jahr im voraus buchen. Der Preis für die 4-tägige Höhlen Tour beläuft sich auf 3.000$. 😆 Also weitaus günstiger als ein Aufstieg zum Mount Everest. 😆
Phong Nha ist eine geologische Traumlandschaft und gehört definitiv zu den Must-Sees in Vietnam.

Der Bus, den wir gebucht hatten, sollte laut Plan um 21 Uhr von Tam Coc nach Phong Nha starten. Im Ticket Office sagte man uns jedoch bei der Buchung, wir sollten mal um 20:15 Uhr da sein, denn es könnte sein, dass der Bus auch früher fährt oder eventuell später. 😆 Aha!

Pünktlich um 20:15 Uhr waren wir im Office und keine 5 Minuten später kam der Bus bereits angefahren, crazy, 45 Minuten zu früh! Wo gibt’s denn so etwas? 😆 Er kam direkt aus Ninh Bin und war schon entsprechend voll. Ich bin ja schon in vielen Bussen unterwegs gewesen, auch 10-15 Stunden in Nachtbussen gefahren, aber dieser Sleeper Bus hat den Vogel abgeschossen. Die Gänge auf beiden Seiten waren mit Gepäck, Kisten und Paketen komplett zugestellt. Um nach hinten zu kommen, musste man auf und über die Sachen klettern. Es gab oben und unten einzelne Sitzliegen, die so eng waren, dass man da gerade drauf gepasst hat, ohne einen Millimeter mehr Platz zu haben.Menschen mit längeren Beinen hatten da ein echtes Problem. 🙈 Die Schuhe musste man beim Busfahrer ausziehen und bekam eine Plastiktüte zum Einpacken. Wir haben uns durch das ganze Gepäck gekämpft und uns unten auf die letzten 3 Sitze gelegt, die die einzigen zusammengelegten Plätze waren. Unsere Füße lagen auf anderer Leute Gepäck. 🙈 Wir fuhren noch weitere Haltestellen an und der Bus war komplett, bis auf den letzten Platz belegt. Da neben uns noch ein Platz frei war, wurde dieser an einen Amerikaner vergeben, der ungefähr 2 Meter groß war. 🙈 😆 Dieser Liegesitz war direkt in der Ecke und extrem kurz. Der arme Mann musste 7 1/2 Stunden mit angewinkelten Beinen dort liegen, ein absolutes Grauen. Für uns war es das auch. Man konnte nur auf dem Rücken liegen, die Füße lagen unten irgendwo auf irgendwelchem Gepäck, ein Drehen war unmöglich. Hinzu kam, dass die Sitze und die Decken alles andere als sauber waren. 🙈 Und die Fahrt dauerte 7 1/2 Stunden. 😆 Meine Güte! Ich habe die ganze Zeit auf dem iPhone 2048 gespielt, sonst wäre ich verrückt geworden. An Schlaf war gar nicht zu denken. Getrunken haben wir während der ganzen Fahrt nichts, damit wir bloß nicht auf die Toilette müssen. 🙈 Das war hiermit die erste und letzte Nacht-Busfahrt in Vietnam. 😆 Der Rest der Reise wird mit Zug und Flugzeug zurückgelegt.

Nach ca. 7 1/2 Stunden sind wir morgens um 4.30 Uhr in Phong Nha angekommen. Es nieselte und als wir ausgestiegen sind, lagen unsere Rucksäcke bereits auf der Straße, völlig verdreckt. 🙈 Mit dem Hotelbesitzer hatten wir vereinbart, dass wir schon früh einchecken können, was für ein Glück. Das Hotel „Hang En“ liegt direkt an der Hauptstraße des kleinen Örtchens und wurde von einem sehr netten Paar geführt, die aber kein einziges Wort Englisch sprachen. Der Mann kommunizierte mit uns mit einzelnen Wörtern, die leider für uns völlig unverständlich waren. 😆 Die Frau war clever und benutzte ihren Laptop und Google Translator. Manchmal waren die Übersetzungen nicht wirklich stimmig, aber wir haben uns immer verstanden. 😊

Nach einer heißen Dusche und einer kurzen Pause zum Ausruhen, suchten wir im Internet nach einem Café, dass schon früh geöffnet hatte und fanden das „Lantern“, ein vietnamesisches Restaurant, das bereits um 6:30 Uhr öffnete und auch Frühstück auf der Karte hatte. Wir brauchten dringend einen guten Kaffee. Nach einem kurzen Spaziergang hatten wir das Restaurant entdeckt, leider geschlossen. 😡 Manchmal ist Google mit seinen Angaben aber auch gar nicht zu gebrauchen. 😆 Wir landeten schließlich im „Green Hostel Café“, in dem am frühen Morgen schreckliche amerikanische Country Musik lief und die außer einem schrecklichen Kaffee auch ein nicht minder schreckliches Frühstück hatten. Alles schrecklich. 🙈😆 Auf dem Weg zurück zum Hotel haben wir eine Bäckerei entdeckt, zwei süße Stückchen gekauft und 2 Kaffee to go bestellt. Der Plastikkonsum in diesem Land grenzt an Wahnsinn! Gibt‘s nicht, oder? Und dann noch mit Strohhalm! Ich glaube, ich stehe im Wald! Warum lache ich eigentlich auf dem Bild? 🤔Zurück im Hotel haben wir uns eine Weile ausgeruht und uns dann auf den Weg gemacht, um die Phong Nha Cave anzuschauen. Es gibt über 400 Höhlen im Phong Nha Ke Bàng Nationalpark und noch längst sind nicht alle entdeckt. Es gibt einige Tagestouren, die meisten führen jedoch über 2-3 Tage tief in die Höhlen hinein. Hierbei wandert man viele Kilometer durch den Dschungel, schwimmt mit Stirnlampen durch die dunklen Höhlen und übernachtet in Zelten. Die Treks sind teilweise sehr anspruchsvoll, aber sicherlich ein einmaliges und ganz besonderes Erlebnis. Im Nationalpark gibt es nur wenige Höhlen, die man sich auf eigene Faust anschauen kann. Darunter zählt die Paradise Cave und die Phong Nha Cave. Für die meisten muss man eine Tour bei einem der vielen Anbieter buchen und das auch mindestens einen Tag im voraus.
Da es mittlerweile ziemlich heftig regnete, besorgten wir uns noch auf die Schnelle billige Regen Capes. Auf dem Weg dorthin haben wir die Chance genutzt und bei dem Tour Anbieter „Jungle Boss Tours“ eine Höhlentour für den morgigen Tag gebucht, die wir nach einem langen Hin- und Her ausgesucht hatten. Es standen 3 Höhlentouren als 1-tägige Tour zur Auswahl, von denen nur eine mit dem Schwierigkeitsgrad leicht bzw. moderat ausgewiesen war. Die beiden anderen waren mit 9 Kilometer bzw. 12 Kilometer Dschungel Wanderung und 600 Meter Schwimmen in einer dunklen Höhle etwas anspruchsvoller. Hätten wir mehr Tage zur Verfügung gehabt, hätte ich bei „Oxalis Adventures“ eine mehrtägige Tour gebucht. Sie haben die besten Touren im Angebot, neben der größten Höhle der Welt, auch eine Tour zur drittgrößten im Angebot. Was für ein phantastisches Abenteuer. 😊 Leider konnten wir nur eine Tagestour machen, so dass wir uns letztendlich für die National Park Tour entschieden haben. 

Heute wollten wir jedoch den Tag nutzen, um uns die Phong Nha Cave anzuschauen, die nur mit dem Boot zu erreichen ist. Als wir uns auf den Weg zur Boots-Ablegestelle gemacht haben, regnete es ziemlich heftig. Als wir dort ankamen, war kein einziger Tourist weit und breit zu sehen. Wer schaut sich auch schon bei diesem Wetter Höhlen an? 😆 Für das Boot zur Höhle muss man einen Festpreis zahlen und zusätzlich den Eintritt pro Person. Auf den Booten gibt es Platz für 12 Personen. Daher bietet es sich an zu warten, bis mehrere Leute zusammenkommen und sich den Preis teilen. Da niemand in Sicht war, haben wir uns in ein Café gesetzt und Kaffee und O-Saft getrunken. Vom Café aus habe ich dann gesehen, dass sich zwei Touristen dem Ticket Office näherten. Wir haben in Windeseile bezahlt und sprachen die beiden an, es waren Deutsche, unverkennbar. 🙈 Mit ihnen haben wir uns das Boot geteilt und sind Richtung Höhle gefahren. Das Boot hatte zwar ein Dach, doch regnete es mittlerweile in Strömen und der Regen kam von allen Seiten. Landschaftlich war die Fahrt jedoch grandios.Die Phong Nha Höhle ist 7.729 Meter lang, enthält 14 Grotten und einen 13.969 Meter langen unterirdischen Fluss. Damit ist sie die grösste Nass- bzw. Flusshöhle der Welt. Wissenschaftler haben insgesamt 44,5 Kilometer der Höhle vermessen, zur Zeit sind jedoch nur die ersten 1.500 Meter für Touristen freigegeben.

Die Phong Nha Höhle wurde im Jahr 1899 entdeckt. Während des Vietnam Krieges diente sie als Hospital sowie als Lager für militärisches Equipment. Die Phong Nha Cave ist nicht die einzige Höhle, die für militärische Zwecke genutzt wurde. Viele andere Höhlen wurden als Verstecke genutzt, als Waffenarsenale oder Luftschutzbunker.
Nachdem wir die Höhle erreicht hatten, schalteten die beiden Bootsführerinnen die Motoren aus und ruderten uns die 1,5 Kilometer lange Strecke in die Höhle. Was für ein unglaublicher Anblick. Man kann sich keine Vorstellung davon machen, wie groß das ist. Man sitzt im Boot, staunt nur und schaut ungläubig. Was für ein faszinierender Anblick!Auf dem Rückweg durften wir aussteigen und uns ohne Guide einen Teil der Höhle zu Fuß anschauen.  Hier sieht man erst einmal die tatsächlichen Ausmaße der Höhle. Unglaublich! Die Höhle ist in drei Abschnitte eingeteilt, in denen unterschiedliche Tierarten beheimatet sind und große Temperaturunterschiede herrschen.
Der Eingang der Höhle und die ersten Meter in die Höhle hinein zählen zur „Entrance Zone“. Sie beherbergt alle Tiere, die im Sonnenlicht leben, von Affen, Vögel, Insekten, etc. Im zweiten Abschnitt, der als „Twilight Zone“ bekannt ist, leben aufgrund der vielen Besucher, kaum noch Tiere. In diesem Teil der Höhle ist das künstliche Beleuchtungssystem installiert. Die meisten Tiere findet man noch im Wasser, wie Krabben, Garnelen und verschiedene Fische.
Nach der letzten Lichtinstallation nach ungefähr 1,2 Kilometer kann man die Höhle so erleben wie sie eigentlich ist. Ab diesem Punkt kommt nichts als Dunkelheit. Diese Zone ist als „Dark Zone“ bekannt. Es gibt Touren, die bis 4,5 Kilometer in die Höhle hinein führen. Man läuft mit Stirnlampen ausgestattet komplett in der Dunkelheit. Wow! Je tiefer man in die dunkle Zone hineinkommt, desto fremder werden die Tiere. Es gibt viele blinde Tiere in der Höhle: blinde Fische, blinde Fledermäuse und blinde Insekten (Grillen, Spinnen). Diese haben meist lange Antennen, um ihren Weg in der Dunkelheit zu finden und um zu überleben.

Nachdem wir durch die Phong Nha Cave wieder Richtung Eingang gelaufen waren, konnten wir uns noch eine weitere Höhle anschauen, die Tien Son Höhle, die 1935 entdeckt wurde. Die Höhle befindet sich unweit der Phong Nha Cave, man muss nur gefühlte 500 Treppenstufen erklimmen. 🙈Immer wenn wir dachten, jetzt aber, jetzt sind wir angekommen, führten die Treppen uns weiter in die Höhe. Völlig kaputt und verschwitzt kamen wir am Eingang an. Die Höhle ist kleiner, aber genauso großartig. Im Gegensatz zur unter Wasser stehenden Phong Nha ist die Tien Son jedoch eine Trockenhöhle.
Wo immer der Mensch hinkommt, richtet er großen Schaden an. Das passiert leider auch in den Höhlen des Phong Nha Ke Bàng Nationalparks. Durch den mittlerweile hohen Touristenansturm wird das Ökosystem der Höhlen in Ungleichgewicht gebracht. Nicht nur der Kohlenmonoxidgehalt verändert sich, auch viele Stalagmiten- und Stalaktitenformationen werden durch die Touristen zerstört, da sie diese anfassen. Das Wasser, das an den Steinen heruntertropft, fließt an den berührten Punkten vorbei, da durch unsere Hautbeschaffenheit Fett, Salz und abgestorbene Hautzellen an den Steinen haften bleiben. Wir kriegen wirklich alles kaputt! 🙈

Den Rest des Tages verbrachten wir in Phong Nha mit Essen, was sonst 😆 und Strümpfe kaufen. 😆 In dem Flyer, den wir von „Jungle Boss Tours„ bekommen hatten, war die Ausrüstung beschrieben, die wir benötigten. Lange Hosen, langes T-Shirt aufgrund von Poison Ivy und Blutegeln, 🙈 knielange Strümpfe, Badesachen, Hut, Sonnenschutzmittel und Moskitospray. Lange Strümpfe gab es nicht zu kaufen, deswegen haben wir wenigstens Socken genommen, da wir nur Knöchelsocken oder Füßlinge oder wie auch immer diese Teile heißen, dabei hatten. Den Rest des Tages haben wir gechillt, da wir in der Nacht kaum geschlafen hatten und es in Phong Nha sowieso aus allen Eimern goss! Was für ein Regen!

Am nächsten Morgen sollte unser Abenteuer um 8:00 Uhr starten. Wir hatten im Hotel Frühstück bestellt, eine Suppe mit Gemüse. Die Frau hatte uns eine Karte gezeigt und wir haben darauf gedeutet, viel falsch machen war da eigentlich nicht möglich. Bekommen haben wir einen Teller mit Instant Nudeln und etwas Gemüse. Nun ja! 😆Wir wurden pünktlich um 8 Uhr abgeholt und waren insgesamt zu zehnt. Zwei Frauen aus Kolumbien, die super jung waren und schon mit aufgepimpten Brüsten durch die Gegend liefen. Die beiden waren super nett, das kennt man ja von Kolumbien. 😊 Zwei amerikanische Frauen, von denen eine ziemlich dick war und wenn ich ziemlich sage, meine ich ziemlich. 🙈 Dann ein Paar aus den USA, ein weiteres aus Litauen und unser Guide Anh, eine 21-jährige Vietnamesin.

Zuerst haben wir uns die Paradise Cave (Thiên Duong) angeschaut, die neben der größten Höhle der Welt, Son Doong, die wohl bekannteste und sehenswerteste Attraktion im Phong Nha Nationalpark ist. Mit 31 Kilometern ist sie deutlich länger als die Phong Nha Cave und gilt als das längste Höhlensystem Asiens. Obwohl man bei einer Tagestour oder gänzlich ohne Guide nur den ersten Kilometer der Höhle besichtigen kann, verschlägt es einem hierbei schon den Atem. Wenn man die Treppen am kleinen unscheinbaren Eingang herunter läuft und in einem riesigen Raum mit unfassbar großen Stalagmiten und Stalaktiten steht, wähnt man sich auf einem anderen Planeten. Sensationell! Die Höhle wurde erst 2005 entdeckt und wenn man sie komplett durchläuft bzw. durchschwimmt, findet man sich in Laos wieder. Auf Holzbalken läuft man durch die Höhle und nach jeder Ecke tun sich neue riesige Räume mit unfassbar hohen Stalagmiten und Stalaktiten auf. Nicht umsonst gilt sie mit ihren sensationellen Tropfsteinformationen als eine der schönsten Höhlen der Welt.

Mittlerweile schüttete es in Strömen und wir freuten uns schon auf die Dschungelwanderung. 😆Zuvor besichtigten wir aber noch die Eight Ladies Cave (Hang Tam Co). Die Höhle liegt an der Straße Nr. 20 und ist Teil der legendären Truong Son Road, die während des Vietnamkrieges eine wichtige Verbindungsstraße der Viet Kong war. Entsprechend häufig wurde sie von amerikanischen Bomber anvisiert, um die Versorgungslinien vom Norden nach Süden abzuschneiden. Viele Freiwillige auf Seiten der Vietnamesen arbeiteten daran, die Straße immer wieder instand zu setzen. Während eines Bombardements 1972 versteckten sich 8 junge Leute, die an der Strasse arbeiteten, in der Höhle. Eine Bombe detonierte in der Nähe und nach einer gewaltigen Explosion löste sich ein großer Felsen vom Berg und verschüttete den Höhleneingang. Vietnamesische Soldaten in der Nähe hörten die Rufe aus der Höhle und versuchten die 8 Eingeschlossenen zu befreien, jedoch erfolglos. Heute ist die Eight Ladies Cave eine Gedenkstätte für die Verstorbenen.

Nach dem Besuch der Höhle war 2,5 Kilometer Trekking im Dschungel angesagt. Es regnete immer noch heftig, so dass wir mit Regen Cape loslaufen mussten und Sandalen, die wir bekommen hatten. Unsere Schuhe haben wir im Bus gelassen, genauso wie unsere Socken, die wir uns extra noch gekauft hatten. 😆 Haha! Die Beine meiner Hose habe ich auch abgezippt, da es mir trotz Regen viel zu warm war mit der langen Hose. Nachdem wir ca. 100 Meter auf einer asphaltierten Straße gelaufen sind, deutete Anh plötzlich auf einen schmalen Weg, der super steil nach unten führte und völlig verschlammt und verdreckt war. Da sollten wir runter, mit Sandalen, 😆 ach du grüne Neune!Es gab ein Seil, an dem man sich festhalten konnte, immerhin, sonst wäre man vermutlich auch abgestürzt. 🙈 Das Seil war nur etwas kurz geraten, denn den restlichen Abhang hinunter mussten wir uns so entlang hangeln. Es war so mega rutschig, dass ich beim Fuß aufsetzen immer in der Sandale nach vorne gerutscht bin. Der halbe Fuß quetschte sich im vorderen Teil zusammen, ein toller Spaß und ein mega guter Auftakt! 😆 Dann ging es erst richtig los durch den Dschungel. Der Boden war teilweise so matschig, dass man komplett mit den Sandalen eingesunken ist und gar keine Füße mehr hatte. 😆 Wenn man sie dann wieder herausgeholt hat, konnte man von Glück sagen, wenn die Sandalen noch an den Füßen waren. 😆Wir liefen durch kleine Flüsse, über Steine und Baumwurzeln. Nach ca. 2,5 Kilometer sind wir im Lager angekommen. Dort wartete schon die restliche Mannschaft von „Jungle Book Tours“, die bereits alle Vorbereitungen für das Essen getroffen hatten und noch am Schweinefleisch und Tofu grillen waren. Auf einer großen Plastikplane wurde das Gemüse ausgeteilt, Gurken, Reis, das Fleisch und den Tofu, eine tolle Sojasauce und Erdnüsse. Dazu gab es hauchdünne Reisblätter, die wir benutzt haben, um unsere Sommer Rollen herzustellen. Es war richtig lecker. 😊Nach dem Essen haben wir unsere Badesachen angezogen, eine Schwimmweste erhalten, einen Helm mit Lampe und Handschuhe. Und dann begann das Abenteuer erst richtig. Wir liefen los Richtung Tra Ang Cave. Wir mussten einen Fluss überqueren, der aufgrund des heftigen Regens extrem viel Wasser führte und eine starke Strömung hatte. Einfach durchlaufen war da nicht. In zwei Sekunden war man bis zum Hals im Wasser und konnte sich nur an einem Seil entlang hangeln, das über den Fluss gespannt war. Bloß nicht loslassen, keine Ahnung wo man dann landete, vielleicht in Laos. 🙈😆 Nachdem wir alle mit Mühe am anderen Ufer waren, ging der Spaß weiter. Nun mussten wir mit diesen fu***ing Sandalen über Felsen klettern, um zum Eingang der Höhle zu gelangen. Das war alles andere als einfach. Die Schuhe waren rutschig und alles war nass, da musste man höllisch aufpassen, wohin man trat. Nachdem wir am Eingang ankamen, rutschten wir alle nacheinander über die letzten Steine in das Wasser und in die Höhle. Durch den Regen war auch extrem viel Wasser in der Höhle und es herrschte eine krasse Strömung. Wir konnten uns nur entlang der Höhlenwände nach vorne bewegen. Mit einer Schwimmweste zu schwimmen ist auch eine echte Herausforderung. Mir wäre lieber gewesen, ich hätte keine getragen, dann wäre ich besser voran gekommen. Als wir tiefer in die Höhle hinein schwammen, wurde es mega dunkel. Wir konnten nur noch mit unseren Helmlampen sehen. Ständig flogen uns Fledermäuse um die Ohren. Das Wasser war anfangs recht kalt, was sich aber nach einiger Zeit gegeben hat. Es war eine super tolle Erfahrung so tief in der Höhle zu sein, keine Geräusche mehr zu hören und sich in völliger Dunkelheit zu befinden. Anh hatte aber Bedenken, noch weiter hinein zu schwimmen, da das Wasser in der Höhle recht hoch stand. So sind wir nach ca. 30 Minuten wieder zurückgeschwommen. Das Bild wurde mit dem Handy von Carolina aufgenommen, der Kolumbianerin, die sich ihr iPhone in einem wasserfesten Beutel einfach um den Hals geschlungen hatte. 😆👍Dann mussten wir wieder über die Felsen zurück, den Fluss, der diesmal noch reißender war und kamen wieder im Lager an. Was für ein Abenteuer! Und das nennt sich leichte und moderate Tour. 😆 Wie schwierig sind dann erst die mehrtägigen? Im Lager gab es heißen Kaffee, Tee und Handtücher zum Trocknen. Nachdem wir uns etwas aufgewärmt hatten, liefen wir die 2,5 Kilometer durch den Matsch und Dreck wieder zurück. Auch den letzten Anstieg mussten wir uns mit dem Seil noch einmal hoch quälen. Als wir beim Bus ankamen, haben wir uns ein Bier gegönnt und unsere leicht verdreckten Füße in einer Pfütze gesäubert. 😆Als ich Carolina darum bitten wollte, mir die Bilder zu schicken, schaute ich zu meinen Füssen herunter und sah einen Blutegel auf meinem linken Bein, der auf meinem Lederbändchen herumtanzte! WHAT? Nee, oder? Ahhhhh! 🙈😱 Ich habe Rhonda gerufen und sie hat ihn weg geschnickt, bevor er sich tief in mein Fleisch eingraben konnte! Ich mag ja gerne Souvenirs, aber das geht definitiv zu weit! 🤪 Das Ding soll mal bleiben wo es ist.

Am späten Nachmittag waren wir zurück im Hotel. Von dem kleinen Örtchen Phong Nha waren wir nicht so begeistert. Leider hatten wir auch riesiges Pech mit dem Wetter. Es hat quasi 2 Tage am Stück durchgeregnet. Die Höhlenwelt rund um den Ke Bàng Nationalpark hat uns jedoch fasziniert, okay, mich vielleicht um Welten mehr als Rhonda. 😆 Ich würde gerne wiederkommen und eine mehrtägige Tour laufen, nicht durch die grösste Höhle, aber vielleicht durch die drittgrößte. 😊👍

Morgen früh geht es zuerst mit dem Taxi nach Dong Hoi und von dort mit dem Zug weiter über den Wolkenpass nach Hoi An.