Hanoi, die Hauptstadt von Vietnam lässt sich mit wenigen Worten kaum beschreiben. Die Stadt ist riesig, chaotisch, wuselig, verrückt und hektisch, hat aber auch viel Atmosphäre, Flair und Charme. Hanoi hat ca. 8 Millionen Einwohner und 5 Millionen Mopeds. 🙈 Ein Stück weit Großstadtmensch muss man hier schon sein, um nicht komplett erschlagen zu werden. Die ganze Stadt ist ein lautes, hektisches, buntes, intensives und exotisches Durcheinander!
Die grösste Sehenswürdigkeit ist das Old Quarter mit seinen zahlreichen kleinen Straßen und Gassen. In der lebhaften Umgebung der Altstadt findet man zahlreiche Restaurants, Garküchen und Kneipen. Es gibt viel zu sehen, zu erleben und insbesondere zu schmecken.
Hello aus Vietnam! Heute gibt es wieder eine Folge der beliebten Serie „Around the World with Bine“. 😆 Auf meiner 3-wöchigen Reise durch Vietnam bis nach Kambodscha werde ich diesmal von meiner Schwester Rhonda begleitet. Hanoi ist der Startpunkt unserer Reise. Danach soll es weiter gehen über Hai Phong nach Cat Ba und zur Halong Bucht. Von dort sieht unser Plan vor, nach Ninh Binh/Tam Coc zu reisen und danach zum wunderschönen Nationalpark Phong Nha. Der nächste Stop ist Hue, die alte Kaiserstadt. Dort wollen wir in den Zug steigen und über den Wolkenpass nach Da Nang und weiter nach Hoi An fahren. Diese Städte liegen jedoch in Zentral Vietnam und da es dort zur Zeit in Strömen regnet, ist dieser Teil unserer Reiseroute noch völlig offen. 😆 Vielleicht fliegen wir auch von Hue direkt weiter in den Süden nach Ho Chi Minh und von dort weiter in‘s Mekong Delta. Ho Chi Minh wird aber sicherlich der letzte Stop in Vietnam sein, bevor es dann mit dem Flieger Richtung Kambodscha, Siem Reap und Angkor Wat geht. Bevor wir uns aber an die weitere Planung machen können, mussten wir erst einmal in Vietnam und in Hanoi ankommen. 😉
Und das haben wir am Sonntag nach fast 24 Stunden auf den Beinen 🙈 geschafft. Um 19.20 Uhr sind wir in Hanoi gelandet. Der erste Flug führte uns in 10 Stunden von Frankfurt nach Bangkok mit einem plärrenden Kind im Sitz vor uns und einem mit den Füßen ständig in meinen Sitz tretenden Kind hinter uns. Ich stelle es immer wieder fest: Kinder sind einfach großartig. Sie sind unsere Zukunft! 🙄😆
In Bangkok hatten wir 3.45 Stunden Aufenthalt und haben uns die Zeit mit Bier trinken und Mango Sticky Rice essen vertrieben. Es gibt Schlimmeres! 😋Danach flogen wir weitere 2 Stunden mit Thai Airways von Bangkok nach Hanoi. Am Flughafen haben wir uns zuerst Geld am Automaten besorgt, 2.000.000 vietnamesische Dong. Endlich Millionär, wenn auch nur vietnamesischer. 🤑 Das sind tatsächlich nur ca. 80 Euro und der grösste Betrag, den man am ATM auf einmal abheben kann. Große Klasse! 😆
Danach mussten wir am Gepäckband ewig auf unsere Rucksäcke warten und dachten schon, uns ereilt das gleiche Schicksal wie mir in Lima. Aber so etwas passiert einem, glaube ich, bzw. hoffe ich, nur einmal im Leben. 😆
Danach war es Zeit für die Einwanderungsbehörde und das lief aufgrund unseres in Deutschland bereits ausgestellten E-Visas ausgesprochen schnell und komplikationslos. Danach waren wir mit allem durch und begaben uns auf die Suche nach der Säule 10, was auch immer das war. Dort sollte uns ein Fahrer abholen, den wir über Hieu, der Besitzerin der Airbnb Wohnung, organisiert hatten. Man kann wohl auch mit dem 86er Bus in die Stadt rein fahren, aber wir waren so kaputt und müde, dass wir uns den Luxus des Abholens gegönnt haben.
Vom Noi Ba Flughafen fuhren wir ca. eine halbe Stunde, bis wir in der Straße der Wohnung ankamen. Der Fahrer hatte nicht wirklich Ahnung, wo sie sich genau befindet und ließ uns mit den Worten, „Around this Area“ heraus. Nun gut, wir liefen ein bisschen hin und her, bis wir den dunklen, dreckigen und nicht gerade vertrauenserweckend aussehenden Hauseingang gefunden hatten. 🙈 😆Nachdem wir uns mit den Schlössern, Schlüsseln, und Backup Lock Boxes abgemüht hatten, waren wir endlich in der Wohnung.
Die Wohnung ist okay. Es riecht zwar ein bisschen muffig, aber es ist sauber und es gibt heißes Wasser und einen Balkon. Die erste Nacht war jedoch schwierig! 🙈 Es war unendlich laut da draußen, ein Laster parkte direkt unter unserem Balkon und es hörte sich an, als lade er stundenlang etwas ein oder aus. Das Einschlafen gestaltete sich ziemlich schwierig. 🙈 Aber da wir beide so kaputt waren, war uns die Geräuschkulisse irgendwann egal.
Geweckt wurden wir durch lautes Gehupe und mega laute Moped Geräusche. Good Morning Vietnam sage ich da nur! 😆
In Hanoi fährt jeder Moped, doch die wenigsten können es. 😆 Führerscheine? Fehlanzeige. Es guckt auch keiner beim Fahren, es wird einfach nur gehupt. Und aus zwei Sitzen werden schon mal vier oder fünf gemacht und die ganze Familie fährt mit, ohne Helm versteht sich. 🙈 Transportiert wird auch alles, egal wie gross. 😆Und beim Fahren kann man auch super Dinge erledigen, Bücher lesen, Obst essen, telefonieren, rauchen, Fingernägel lackieren, da geht einfach alles. Sensationell! Rote Ampeln sind hier übrigens nur ein Vorschlag! 😆
Eine Strasse zu überqueren ist daher eine Sache auf Leben oder Warten. 😆 Entscheidet man sich zu warten, hat man verloren. Dann wartet man bis der Weihnachtsmann kommt. 🤪 Einfach loslaufen, das Tempo halten und um Himmels Willen nicht mittendrin stoppen. Dann schwimmt man quasi mit dem Verkehr mit und kann nur hoffen, dass die bereiften Todesmaschinen um einen herum fahren. 🙈
Von unserem Airbnb läuft man ca. 15 Minuten bis zum Old Quarter. Bürgersteige gibt es keine bzw. wenn es welche gibt, dann werden die einfach anders genutzt. Die Besitzer der Straßenstände beschlagnahmen sie mit ihren bunten Plastikstühlen oder aber es parken einfach Unmengen von Mopeds darauf. Man läuft daher einfach auf der Straße und hofft, dass man nicht umgefahren wird. 🙈 Die Gerüche am frühen Morgen sind grenzwertig. Was hier alles auf dem Grill landet ist unfassbar. Unterwegs mit einem leeren Magen ist mir bei diesem Anblick der Hunger komplett vergangen. 😱😢Wir haben dann trotzdem noch gefrühstückt, eine Weile später. Es gab ein Tofu-Avocado Sandwich mit Karotten, Koriander und Chili, das hier Banh Mi heißt und eine vietnamesische Spezialität ist. Sehr lecker! Dazu gab es frisch gebrühten vietnamesischen Kaffee, der stark war, aber auch sehr gut.
Nach dem Frühstück hatten wir richtig viel Energie und haben uns auf den Weg zum Old Quarter gemacht auf der Suche nach dem Office der Hanoi Free Walking Tour. Nun ja, das war ein ziemlich schwieriges Unterfangen. Erst mal muss man die Straße finden, dann die Hausnummer und dann noch das Büro. Fragen geht bei den Vietnamesen überhaupt nicht. Das kann man sich schenken. Sie erzählen einem aus vollster Überzeugung und mit einem breiten Grinsen im Gesicht etwas vom Pferd und haben keinen blassen Schimmer. Vietnamesen schämen sich, wenn sie etwas nicht wissen. Also kommt man niemals dort an, wo man eigentlich hin möchte. 😆 Das Büro haben wir dann auch nur per Zufall gefunden. Auf dem Schild draußen stand Asia Group Tour. Kann man ja ableiten. 🙈
Wir haben uns nach einer Walking Tour erkundigt und sind bis zum Start der Tour noch durch die unendlich vielen kleinen Straßen und Gassen des Old Quarter gelaufen. Das ist schon echt eine mega andere Welt hier. An jeder Ecke gibt es Streetfood, gesessen wird auf kleinen Plastik Hockern für Liliputaner. Was es da alles gibt, ist schwer zu sagen. 😆 Oftmals findet man nur vietnamesische Essensbeschreibungen. Es riecht auf jeden Fall nicht immer lecker. 🙈
Unsere Tour haben wir dann um 14.00 Uhr begonnen und waren bis 17.30 Uhr unterwegs. Unsere Guides waren zwei vietnamesische Studentinnen, deren Englisch jedoch schwer zu verstehen war. Wir haben uns ein 100 Jahre altes Ancient House angeschaut und erfahren, dass es früher Menschen in Vietnam gab, die auf Holzbetten geschlafen haben, gänzlich ohne Matratze! Einige machen das anscheinend heute noch. Crazy, was? Und wir im Westen in unseren Boxspring Betten mit mega hohen Matratzen. Haha!
Danach waren wir auf dem Dong Xuan Markt, dem größten Markt in ganz Vietnam. Hier gibt es einfach alles, was man nicht braucht. 😆 Mega viel Ramsch und Billigware. Made in China würde ich sagen, aber möglicherweise auch Made in Vietnam.
Von dort liefen wir weiter über die Train-Street, auf der leider seit 2 Monaten kein Zug mehr fährt, nachdem es einen Unfall mit Touristen gegeben hat. Bislang war das eine der größten Attraktionen in Hanoi. Der Zug fährt normalerweise zwei mal am Tag durch diese unglaublich engen Gassen und die Bewohner packen in Windeseile alles zusammen, damit der Zug nichts mitnimmt.Danach haben wir uns noch die alte Long-Bien Straßen- und Eisenbahnbrücke angeschaut, waren am Hoan-Kiem-See und haben zum Schluss noch einen Egg-Coffee getrunken, also alle anderen, ich natürlich nicht. 😉 Wer weiß denn, wie es dem Huhn vor dem Ei ergangen ist.Das Zeug ist hier eine echte Spezialität, wird aus einem Ei, Kondensmilch und Kaffee hergestellt und soll ähnlich schmecken wie flüssiges Tiramisu. Es gibt den Kaffee heiß und kalt mit Eiswürfeln. Meine Schwester war jedenfalls sehr angetan! Das Teil war in Windeseile ausgetrunken. 😆 Der Egg-Coffee sieht schon schön aus, aber das Glibber-Ei-Zeugs kommt ja roh in den Kaffee, also nur verquirlt, das schreit ja nahezu nach Salmonellenvergiftung. 🙈😱
Nach der Tour waren wir zum Abendessen in einem schönen vietnamesischen Restaurant. Es gab Glasnudelsalat als Vorspeise, ich hatte ein Nudelgericht mit Pilzen als Hauptspeise und Rhonda einen Turmbau aus frittiertem Gemüse. Das vietnamesische Essen ist extrem vielfältig, lecker und eines der gesündesten der ganzen Welt. In den Garküchen gibt es jedoch kaum etwas vegetarisches, geschweige denn veganes. Wir haben nicht mal eine Pho Suppe ohne Fleisch finden können! Schade!
Mit einem leckeren Bia Hoi Bier haben wir den ersten Tag in Hanoi ausklingen lassen. Das frisch gebraute Fassbier ist super erfrischend, nicht sehr stark und kostet gerade mal 30 Cent! Prost! 🤪Am nächsten Morgen sind wir durch das halbe Old Quarter getigert, um ein Café zu finden oder etwas ähnliches für ein anständiges Frühstück. Auf dem Weg dorthin ist die Maps.me App mehrere Male einfach ausgestiegen und stehen geblieben. Wir sind dann nach Gefühl weitergelaufen und haben dadurch weitaus mehr Straßen und Viertel kennengelernt, als wir ursprünglich wollten. 🙈
Rhonda hat sogar kurz mal Obst verkauft, weil ihr das Tragen der Bambuskörbe so viel Spaß gemacht hat.
Letztendlich haben wir aber ein tolles Café gefunden und einen leckeren Kaffee und Granola mit Früchten und Yoghurt gegessen (Abstriche muss es als Halb-Veganer hier leider geben).
Nach dem Frühstück haben wir uns die Mosaike auf der alten Stadtmauer angeschaut. Die Mauer ist ca. 4km lang und verläuft direkt an einer stark befahrenen großen Straße. Nachdem wir dort 10 Minuten entlang gelaufen sind und genügend Abgase für die nächsten 3 Wochen eingeatmet hatten, war es dann auch schon genug und wir liefen zurück in die Altstadt für einen kleinen Banh Mi Snack. Um unsere schon geplagten Füße etwas zu schonen, haben wir danach eine City Tour mit dem Bus gebucht. Damit man sich nicht das Haupt verbrennt, wurden die traditionellen Kegelhüte, die Non La heißen, verteilt. Mega schick, finde ich. 😆Damit kamen wir mal ein bisschen aus der Altstadt heraus und konnten die etwas entfernt liegenden interessanten Plätze sehen, wie das Literatur Museum und das Ho Chi Minh Mausoleum.
Hanoi hat eine spannende Architektur. Es gibt französisch inspirierte Kolonialvillen, Häuser aus der Indochina-Ära und total schmal gebaute in die Höhe ragende Bauten in der Altstadt, die weniger als 2 Meter breit sind, dafür aber über 50 Meter in die Tiefe gehen und 8 Stockwerke hoch sind. Crazy!
Nach einem kleinen Spaziergang durch den Park des Literaturhauses fuhren wir zurück und haben uns in ein Café gesetzt. Der schönste Zeitvertreib in Hanoi ist Menschen beobachten. 😊Da das Café direkt neben einem Spa lag, war es naheliegend, dass wir uns vor dem Abendessen noch eine Massage gönnen. Es gab eine Fussreflexzonenmassage. 45 Minuten in Heaven! 🤪 Mega klasse! Teilweise schmerzhaft, aber so gut, dass wir danach völlig entspannt und beschwingt zum Abendessen liefen. Diesmal mit Papayasalat und vegetarischen Frühlingsrollen, einem super leckeren Gemüsecurry und einem Beef-Filet mit Pfeffersauce für Rhonda. Danach haben wir uns mit unserem dicken Bauch in einer Fahrrad Rikscha heimfahren lassen. Faules Pack! 😆
Wieder, super geschrieben, Biene👍. Wir lieben deine Berichterstattung und saugen sie regelrecht auf👏. Passt auf euch auf. Grüsse aus Rödelheim😎