El Calafate ist eine kleine Stadt mit ca. 20.000 Einwohnern in der argentinischen Provinz Santa Cruz. Sie liegt direkt am Lago Argentino und ist von patagonischer Steppe umgeben. El Calafate ist Zentrum des Tourismus für den Nationalpark Los Glaciares mit dem Gletscher Perito Moreno am Fuß der Anden. Der Name der Stadt entstammt dem gleichnamigen Busch mit gelben Blättern und dunkelblauen Beeren, der in dieser Gegend häufig vorkommt. Man sagt, wer einmal die Calafate Beeren probiert hat, kommt immer wieder nach Patagonien zurück. Ich habe Eis gegessen, zählt das auch? 🤣
Der Bus nach El Calafate startete am Morgen um 7:30 Uhr. Um 7:00 Uhr musste ich schon am Busterminal sein. Das frühe Aufstehen fiel mir nach der gestrigen Tour extrem schwer. Ich war hundemüde und mir tat jeder Knochen weh. 🙈 Auf der Busfahrt habe ich neben einer super netten, jungen Argentinierin gesessen, die mit ihrer Freundin zusammen für 4 Tage nach El Calafate fuhr. Sie arbeiten im EcoCamp des Torres del Paine Nationalparks. Die Unterkünfte dort bestehen aus Kuppelzelten, extrem cool, die in unterschiedliche Preisklassen unterteilt sind. Es gibt Standard Domes, wie sie sich nennen, die keine Heizung und kein eigenes Badezimmer haben und Superior Domes, mit privatem Badezimmer und eigenem Holzofen. Eine Nacht in einem Basic Kuppelzelt mit Gemeinschaftsbad und Vollpension kostet 340 €. Das EcoCamp ist für die nächsten Monate restlos ausgebucht. 🤔 Wenn man die Bewertungen so liest, dann frieren sich die Leute teilweise den Hintern ab, die Kissen der Betten fühlen sich an wie Eis, und dafür zahlen sie dann solch einen Preis. Wir leben in einer verrückten Welt! 🤪 Die beiden Argentinierinnen wohnen in solch einem Kuppelzelt, crazy! Sie meinte, es sei der beste Job der Welt. Mitten in der Natur, keine Autos, keine Abgase, kein Lärm. Frieden und Ruhe. Wie schön, wenn das Wetter dort nicht so krass wäre. Ich könnte dort nicht arbeiten, außer ich würde mir ein Bärenfell umhängen. 🤣 Aber der Mensch gewöhnt sich ja bekanntlich an fast alles, das meinte sie auch. Und sie müssen es ja wissen. Sie kommen ursprünglich aus Buenos Aires und dort wird es im Sommer extrem heiß mit einer extrem hohen Luftfeuchtigkeit.
Wir haben uns super unterhalten. Hier habe ich auch zum ersten Mal Bekanntschaft mit der Mate Tee Tradition der Argentinier gemacht. Sie trinken den Tee den ganzen Tag, schleppen einen Mate Tee Becher, eine Bombilla (Trinkhalm), den Tee und eine Thermoskanne mit sich herum. Der Tee wird getrunken und mit anderen geteilt. Eine schöne Tradition. Der Mate Tee ist sehr lecker. 😊
Als ich ihr schönes Mond Tattoo bewundert habe, meinte sie, dass uns der Mond extrem beeinflusst, auch wenn wir nicht daran glauben. Wenn der Mond der Herr der Gezeiten ist und der Körper eines Erwachsenen zu 70 % aus Wasser besteht, dann gibt es vielleicht auch bei uns Ebbe und Flut, also stimmungstechnisch betrachtet. Da ist etwas Wahres dran, 🤔 das muss ich mir mal bei mir selbst genauer anschauen. 🤔
Am Grenzübergang zu Argentinien mussten wir alle aussteigen. Wir haben auf chilenischer Seite den Ausreisestempel bekommen und auf der argentinischen Seite unseren Einreisestempel. Das ganze ging relativ schnell über die Bühne. Wenn ich daran denke, was für einen Aufriss die Chilenen mit dem Gepäck gemacht haben.
Welcome to Argentina! 😎In El Calafate sind wir gegen 14:15 Uhr angekommen. Nachdem die Rucksäcke abgeladen waren, habe ich meine Unterkunft gesucht, die Hosteria Puerto San Julian, die mittig zwischen dem Busbahnhof und der Stadtmitte liegt. Ein nettes kleines Hostel, mit bequemen Betten und einer heißen Dusche. Leider war es sehr hellhörig, aber das hat man bei fast allen Hostels, Hotels oder B&Bs in Lateinamerika. Die Wände sind hier alle aus Pappe, man versteht jedes Wort des Gegenübers. Schrecklich, wenn man laute Nachbarn hat oder Schnarcher. Da ist die Nacht fast gelaufen. Leider war während meines Aufenthalts auch eine Schulklasse zu Besuch. Teenager, die den ganzen Tag nichts anderes gemacht haben, als auf ihr Handy zu glotzen und die Mbit/s der Wlan Verbindung wegzusaugen. Es war so langsam, ich hätte sie alle auf den Mond schießen können. 🤣 Um 6:00 Uhr morgens war das prima, da schlief das junge Pack noch. 🤣 Aber wer will um diese Zeit schon einen Blog schreiben? 🤪
Nachdem ich mich ein wenig ausgeruht hatte, es waren ca. 5 Minuten, 🤣 bin ich Richtung Stadtmitte gelaufen. Ich wollte etwas essen und meine Gletschertour für den nächsten Tag buchen. Was für ein schönes kleines Städtchen. Sehr touristisch zwar, mit vielen Cafés, Restaurants, Bars, Heladerías und Touranbietern, aber trotzdem eine total entspannte Atmosphäre. Mir hat es dort super gut gefallen. Und ich habe auch auf Anhieb ein Restaurant für mich gefunden. 🤣 Ein typisches Parrilla Restaurant mit Cordero Asado, über offenem Feuer gegrillten Lamm. 🙈 Auf dieses Bild musste ich mich jetzt einstellen, denn das gibt es hier überall. Ich habe mir trotzdem einen Tisch im Restaurant gesucht und habe dort phantastisch gegessen. Gegrilltes Gemüse mit Kartoffelpüree. Vorab wurde warmes Brot serviert mit einer Hummus Creme und einem Linsensalat. Dazu habe ich ein Quilmes getrunken, ein argentinisches Bier. Super lecker das Essen! Aber teuer, 14 Euro habe ich bezahlt. Nach dem Essen bin ich in der Stadt spazieren gegangen und habe wunderschönes Keramikgeschirr in den Geschäften entdeckt.Danach bin ich zu Hielo y Aventura gelaufen und habe meine Ice Trekking Tour zum Gletscher Perito Moreno für den nächsten Tag gebucht. Dort haben sie mir eine Liste gegeben mit all den Dingen, die man tragen bzw. mitbringen sollte. Darunter waren auch Handschuhe, die ich nicht hatte, die aber zwingend benötigt werden. Es gab die Möglichkeit, welche zu kaufen, in El Calafate gibt es Unmengen von Outdoor Läden, oder mir welche auszuleihen.
Also habe ich die Outdoor Läden abgeklappert. Dabei bin ich an einer Heladería vorbeigekommen und habe erst einmal ein Eis gegessen, 😊 das dort typische „Calafate“. Die Calafate Beere ist die argentinische Variante der Blaubeere und die gibt es hier in der Gegend massenhaft. Das Eis war super lecker, nur etwas schwierig zu essen in diesem winzigen Hut von Waffel. 🤣Auf der anderen Straßenseite wartete ein Hund im Pick-Up auf sein Herrchen. Tolles Bild. 😊Die Handschuhe waren alle recht teuer oder die günstigeren von so mieser Qualität, dass ich lieber ein paar Euro ausgegeben habe, um welche zu leihen. Im Endeffekt war das die bessere Entscheidung, da ich sie nur das eine Mal benötige und sie dann für den Rest der Reise hätte mitschleppen müssen.
Am nächsten Morgen hieß es früh aufstehen, da die Tour zum Gletscher um 7:30 Uhr startete. Das Frühstück im Hostel war argentinisch, süß, süß und nochmal süß! 🤣🙈Es gab Plätzchen, sogenannte Alfajores, Kuchen, Brownies und sogar gesüßte Cornflakes. Aber auch Äpfel und Bananen und Toast mit Butter. Immerhin war nicht alles schlecht und zuckerhaltig. Aber Lateinamerika ist schon krass mit ihrem Süß-Zeug.
Nach dem Frühstück habe ich meine Sachen gepackt, die dicke Northfake-Jacke 🤣 in den Rucksack gestopft, falls es auf dem Gletscher kalt wird und war bereit für ein Abenteuer auf dem Perito Moreno.