San Pedro de Atacama ist ein Oasendorf mitten in der trockensten Wüste der Welt. Hier leben ca. 5.000 Menschen und ungefähr 1.000 Hunde, wenn man den Angaben unseres Busfahrers trauen kann. 🤣 Die Atacama Wüste zieht sich vom Süden Perus bis nach Chile über 1.200 Kilometer. Es gibt dort Orte, die jahrzehntelang keinen Regen gesehen haben, super crazy. Über das Jahr gesehen fällt hier nur etwa ein Fünfzigstel der Regenmenge des Death Valleys in den USA. Auch San Pedro de Atacama ist durch das Wüstenklima geprägt. Tagsüber klettern die Temperaturen auf bis zu 30 Grad, Nachts fallen sie auf unter 10 Grad. Die Stadt selbst ist sehr touristisch, erinnert mit ihren Adobehäusern und dem sandigen Boden an eine Westernstadt. Ich hätte mich hier richtig wohl gefühlt, wenn es nicht die grottigste Internet Verbindung aller Zeiten gegeben hätte. 🙈 🤣
Leider konnte ich die letzten Tage nicht so viel bloggen, wie ich mir das vorgestellt hatte. Im Hotel war die Verbindung mal da, dann wieder nicht. Dann war sie da und war so langsam, dass ich es irgendwann aufgegeben habe. 🙈 Die meisten Restaurants und Cafés hatten gar kein Wifi. Mein Lieblingscafé / -restaurant war „Roots“, nicht nur wegen Bob Marley. ✌️Hier gab es Wifi und richtig schnell dazu. Aber man kann ja auch nicht ewig dort sitzen und ein Bier nach dem anderen trinken. Also man kann schon. 🤣
San Pedro de Atacama ist teuer, richtig teuer. Es gibt kaum günstige Hostels, die Touren kosten mehr als in Bolivien oder Peru und auch die Restaurants haben deftige Preise. Es gibt hier auch keine einzelnen Ibuprofen Tabletten, man muss, wie bei uns auch, gleich einen 20-er Pack kaufen. 🤣 Aber ich habe wieder Inca Kola entdeckt. Nachdem ich in Bolivien festgestellt habe, dass dort jeder normale Cola trinkt und die Inca Kola als peruanisch angesehen wird, war ich schon richtig enttäuscht. Ich hätte mich doch ansonsten mit dem Zeugs eingedeckt. 🤣 Und hier, bei den Rauchenden Colts, da ist sie wieder. Großartig!Das Zentrum von San Perdro de Atacama besteht fast nur aus Restaurants, Fahrradverleihen und Tourenanbietern, die alle die gleichen Touren im Angebot haben. Es gibt aber auch Verkäufer auf der Straße, die dir ein Happy Erlebnis mit Magic Mushrooms anbieten. 🤣 Ansonsten ist die Stadt voller Backpacker, Hippies und coolen Leuten.Ich hatte mich schon ein bisschen eingelesen und wusste ungefähr, was ich gerne unternehmen wollte. Aber mit so vielen Anbietern ist man echt überfordert. Vom Besitzer des Hotels wurde mir ein Tour-Operator empfohlen, mit dem bisher alle seine Gäste zufrieden waren. Inca Coya Tours. Die habe ich mir in der Stadt gleich mal angeschaut. Ein sehr netter, cooler Chilene hat mich begrüßt und mir gleich für all meine Tage ein komplettes Programm zusammen gestellt, Kostenpunkt mit Rabatt 150 Euro. 🤣 Ich habe die erste Tour gebucht, zu den Lagunas altiplánicas, den Rest habe ich mir offen gehalten. Die Tour startete am nächsten Morgen in der Frühe.
Mit einem Minibus wurde ich um 6.30 Uhr abgeholt. Darin saßen bereits an die 15 Leute, die meisten aus Brasilien. Zuerst fuhren wir nach Toconao, wo wir uns eine Kirche angeschaut haben und die antiken Obstgärten. Das fand ich jetzt weniger spannend. Danach fuhren wir zum Salar de Atacama, der flächenmässig der drittgrößte Salzsee der Erde, wirtschaftlich betrachtet jedoch der bedeutungsvollste ist, da er 40% der Weltlithium-Reserven enthält, das Zeugs, das für unsere Smartphone Akkus und für die Batterien der Elektoautos benötigt wird. Man sagt, dass Lithium aufgrund der E-Cars zum begehrtesten Rohstoff der Welt wird. Das Lithium befindet sich im Salzwasser, das sich in den Poren der Salzkruste befindet. In Chile wird das Zeugs schon fleißig abgebaut, in Bolivien versuchen sie seit 10 Jahren, die Lithiumgewinnung aus eigener Kraft zu stemmen. Angebote ausländischer Firmen, die Ausbeutung des Salar de Uyuni zu übernehmen, wurden konsequent abgelehnt. Vor kurzem wurde jedoch eine Partnerschaft mit einem deutschen Unternehmen, ACI Systems, eingegangen, die bei der Gewinnung des Rohstoffs, der Verarbeitung und Vermarktung helfen sollen. Ökologisch ist das alles bedenklich, da für die Gewinnung große Mengen Wasser verbraucht werden. Was das tatsächlich mit dem Salar de Uyuni macht, weiß wohl keiner so genau. Viele befürchten jedoch, dass dadurch die einmalige Landschaft zerstört wird.
Die Laguna Chaxa im Salar de Atacama beherbergt unzählige Flamingoarten. Diesmal kam ich sogar etwas näher heran an die scheuen Tiere.Unser Ausflug ging weiter Richtung Altiplano, wo wir uns die Lagunas Altiplánicas angeschaut haben, die Laguna Miscanti und die Laguna Miñiques, die am Fusse der Vulkane der Cordillera des los Andes liegen. Auch hier kann man immer nur wieder staunen über diese unglaublich tollen Farben. Ein wunderschönes Naturschauspiel. Die Organisation der Tour war diesmal nicht besonders professionell. Der Guide war okay, hat aber auch nicht sonderlich viel erklärt. Hinzu kam, dass jede Menge Busse mit der gleichen Route unterwegs waren. Bei jedem Stop waren daher nicht nur 15 Leute, sondern meistens um die 50 Personen unterwegs. Irgendwie nicht so meins. Aber landschaftlich war das natürlich große Klasse und man sieht das leider nur, wenn man sich einer Tour anschließt. Zum Abschluss besuchten wir noch das kleine Oasendorf Socaire, das für seine Felder bekannt ist, die terrassenförmig in den Berghängen angelegt wurden. Auch das hatte ich in Peru schon vielfach gesehen und die Inkas waren darin Weltmeister. 👍
Nachdem wir gegen Nachmittag wieder in San Pedro ankamen, habe ich mir eine leckere Pizza gegönnt, vegetarisch mit Pilzen, Avocado und Palmito (Palmherzen), eine super leckere Delikatesse. Dazu ein Bier ohne Alkohol, ein anderes gab es dort nicht. 🤔 Strange.In der Umgebung von San Pedro de Atacama gibt es unheimlich viel zu sehen. Ich bin insgesamt 4 Tage hier und könnte jeden Tag eine andere Tour unternehmen. Trotzdem hatte ich für morgen keine Tour gebucht. Denn nur an den Wochenenden gibt es die Chance, ALMA zu besuchen, das weltgrößte Radioteleskop. Normalerweise muss man sich Monate vorher anmelden, um ein Ticket zu erhalten. Zusätzlich gibt es Wartelisten, für die man sich auch anmelden muss. Alles läuft über eine Webseite, auf die ich natürlich gleich geschaut hatte. Leider über Monate hinweg völlig ausgebucht. Nichtsdestotrotz kann man versuchen, sich am Morgen, bevor der Bus abfährt, am Meeting Point einzufinden. Wenn man großes Glück hat, kommen Leute, die ein Ticket besitzen nicht und es sind auch wenige von der Warteliste da. Es werden insgesamt nur 42 Leute mitgenommen, die Busfahrt sowie die Tour ist gratis. Wenn ich mir eine Tour in San Pedro hätte aussuchen können, dann wäre das ALMA gewesen. Absolut faszinierend und was für eine Chance, das einmal sehen zu können.
Bee, deine Salzsee-jetzt-Wüsten-Zeit, die gefällt mir ausgesprochen gut. Sind fantastische Sehnsucht weckende Fotos. Daumen hoch!!!
Kuss, Pee
Und endlich mal was Vernünftiges zu essen. Die Pizza sieht super aus 🙂