Lima – Difficult Beginning

Ich sitze gerade in meinem Zimmer und lade mein iPhone auf. Ich habe ein Ladekabel von Aroma bekommen, der Besitzerin des Hauses. Es sieht nicht aus wie ein Ladekabel, möglicherweise selbstgebastelt 🤣🙈 aber es funktioniert. Ich hoffe, mein iPhone explodiert nicht – dann stehe ich komplett ohne Verbindung da ☠️🤣

Mein Rucksack ist nach wie vor unauffindbar. Nachdem ich gestern ein riesiges Formular auf einer Webseite für verschollenes Gepäck ausfüllen musste, was mich eine Stunde gekostet hat (sie wollten eine komplette Liste des Inhalts, wann gekauft, wo gekauft, zu welchem Preis), bekam ich dann den Hinweis, Inventory received, Tracing continues, please check back later – na Herzlichen Glückwunsch! 🙈 Der Status ist nach wie vor unverändert.

Die Besitzer des Hauses sind unglaublich lieb und hilfsbereit, sie helfen, wo sie können, rufen an, fragen nach, helfen mir mit Bus und Ticketkauf, etc. Gestern haben wir zusammen mein Busticket nach Huaraz gekauft, bezahlen musste ich das bei einer Bank in der Nähe. Was für ein Akt, bis man da mal dran ist, wie lange die brauchen. Sind alles Faultiere an den Schaltern 🤣 Sie schauen sich jeden Geldschein ganz genau an, von jeder Seite, halten ihn gegen das Licht, drehen ihn hin und her – meine Güte!
Der gestrige Morgen hatte eigentlich ganz gut begonnen, ich habe geduscht (mit neu erworbenem Nivea Duschbad), schon mal grossartig! Haare gehen noch, ich habe eh keinen Kamm und auch kein Shampoo. Ausserdem habe ich weiter auf meinen Rucksack gehofft, haha, sehr naiv. Leider musste ich die gleichen Sachen wieder anziehen, immerhin habe ich Unterwäsche, die war witzigerweise im Handgepäck. Aber das Langarmshirt trage ich jetzt seit 4 Tagen 🙈
Dann bin ich los marschiert auf der Suche nach Frühstück! Kein einfaches Unterfangen. Es gibt überall kleine Läden, die aber sehr komisch aussehen und auch nicht besonders sauber. Eine Lebensmittelvergiftung würde die Situation noch toppen 😱 Gelandet bin ich bei Dunkin‘ Donuts – unfassbar. Dort habe ich einen Kaffee getrunken und ein schlabbriges Croissant mit Käse gegessen. Super lecker 🙈
Essen ist hier echt schwierig für einen Vegetarier – ein Veganer verhungert definitiv! Irgendwie haben sie es mit Hühnchen. Es gibt unzählige Restaurants, Pollo Ranchero, an jeder Ecke einen KFC, Pollo Swykk, was auch immer das ist und sogar eine Villa Chicken, ein altes historisches Haus, in dem heute ein Restaurant untergebracht ist. Sie servieren: Chicken 🤣 unter anderem.
Mittags war ich mit dem Bus in Miraflores, dem schönen Viertel am Pazifik. Busfahren ist crazy, die Dinger sind total überfüllt, man bekommt kaum Luft und muss sich gut festhalten, weil die Fahrer einen an der Meise haben. Krass, wie die hier durch den Verkehr brettern.
Der ist hier abartig, das muss man echt sagen. Als Fußgänger hat man hier völlig verloren. Es gibt zwar Fussgängerüberwege – jede Menge sogar – nur hält da keiner 🤣 Man muss schnell sein und sich schnell entscheiden. Wer überlegt, verliert. Ist man auf dem Fußgängerüberweg und es kommt ein Auto angebrettert, bleibt man besser auf der Stelle stehen, lässt es passieren und rennt weiter. An einer Tour wird gehupt. Jedes zweite Auto schimpft sich Taxi und hat irgendwo einen Aufkleber mit dem Wort Taxi drauf, der das beweist. Wer’s glaubt, wird selig 🤣 Von jedem wirst du angehupt, weil sie dich mitnehmen wollen, selbst wenn du an einer Bushaltestelle stehst. Unbelievable!
Regeln im Verkehr funktionieren überhaupt nicht, Ampeln werden ignoriert, das System einfädeln, Reisverschlussverfahren haben sie noch nie gehört, ohne Polizei mit Trillerpfeife würde hier gar nichts gehen. Nett für die Ohren 🤣
In Miraflores habe ich dann mal ein Restaurant gefunden, die tatsächlich ein vegetarisches Sandwich auf der Karte hatten. Toll war das nicht, aber immerhin. Mit einer Inca Kola runter gespült.
La Lucha in Lima
Danach bin ich Richtung Costa Verde gelaufen. Da unten an der Küste ist es wunderschön. Tolle Parks, extrem sauber und tolle Klippen, von denen man einen phantastischem Blick auf den Pazifik hat.
Miraflores
An der Küste habe ich viele Bilder gemacht. Da mein iPhone keinen Saft mehr hatte, musste das iPad herhalten. Da ich auch ein Bild von mir wollte, kein Selfie, habe ich einen Peruaner gebeten, eins von mir zu machen. Und was ist passiert? Er hat‘s fallen lassen. Das Teil ist Toast. Mit dem Display auf den steinigen Sandboden gefallen 😱🙈😫😢☠️☠️☠️☠️ Und das am 2. Tag! What a Beginning! Rucksack verschollen, iPad im iPad Himmel!
Heute werde ich mit dem Bus nach Barranco fahren. Wenn das iPhone mal komplett geladen ist, geht’s los. Barranco ist neben Miraflores eines der schönsten Viertel in Lima. Dort gibt es auch die Trend Bar Ayahuasca. 🤣 Nur ohne Ayahuasca. Vielleicht kann ich dort meinen Ärger in Pisco-Sour ertränken. 🤣 Haha. So long dann und bis zur nächsten Episode des Abenteuers Südamerika!