Der 3-tägige Schnorchel Trip in der Andaman Sea war ein tolles Erlebnis auf und unter dem Wasser. Wir waren mit der Reggae Queen, unserem Motorboot, unterwegs auf die Inseln Koh Surin, Koh Tachai und Koh Bon. Die Tage waren total entspannt und gefüllt mit schlafen, essen, relaxen, schnorcheln und Ausflügen auf die Inseln. Leider macht El Niño auch vor Thailand nicht halt und man sieht weit mehr Korallenbleiche als man vielleicht vermuten würde. Das Massensterben schreitet auch hier drastisch voran.
Die Andaman Sea ist ein Randmeer des östlichen Indischen Ozeans, dessen Küste von Birma (Myanmar), Thailand und Malaysia gebildet wird. Die Küste von Thailand alleine ist 740 Kilometer lang. Hier liegen traumhaft schöne Bilderbuchinseln mit türkisblauem, kristallklarem Wasser und weißen Sandstränden.
Nach der Abholung im Haadson Resort um 18:45 Uhr sind wir ca. 1 Stunde im Mini-Van bis zur Station Kura Buri gefahren. Dann ging es auf die Reggae Queen, ein 21 Meter langes Motorboot in Rastafari Farben. Wir haben die Kabinen zugeteilt bekommen und danach gab es Abendessen mit einer kurzen Vorstellungsrunde. Mit an Board war ein ca. 40 Jahre altes Paar aus der Schweiz, Reto und Rebekka, sehr nett, ein Paar aus Deutschland, mein Alter ungefähr, Ralf und Annette, beide eher zurückhaltend, aber auch nett. Außer das Ralf Raucher war und am Frühstückstisch ohne zu fragen einfach geraucht hat, nun ja. Und dann noch eine kanadische Family mit drei Kids, ca. 10, 12 und 19 Jahre alt. Ich habe eine Außen-Kabine für mich alleine bekommen, sehr cool. Die Kabine bestand aus zwei übereinander liegenden Betten mit einem ca. 30 cm breiten Rand bis zur Schiebetür. Wie hier im Regelfall zwei Leute unterkommen war mir allerdings ein Rätsel. Den ersten Abend habe ich oben an Deck geschlafen, ich wollte unbedingt mal eine Nacht auf einem Schiff unter freiem Himmel verbringen. Auf dem Sonnendeck gab es gemütliche Sitzsäcke und eigentlich war das zum Schlafen sehr bequem. Nur leider war es durch den Fahrtwind extrem windig und sehr kalt da oben an Deck. Ich hatte nichts langes dabei, daher musste mir mein Handtuch als Decke dienen. 👍Wir waren unterwegs zur ersten Insel, Koh Surin, einem der schönsten Tauchspots auf der ganzen Welt. Nach ca. 4 Stunden waren wir vor Ort und haben geankert. Mitten in der Nacht hat es mal leicht angefangen zu regnen, am Morgen sah das Wetter nicht besser aus. Nach dem Frühstück hat es geschüttet wie aus Eimern 😱 Wir waren trotzdem schnorcheln, aber die Unterwasserwelt war nicht nur wegen des Wetters nicht annähernd so schön, wie ich es aus Cuba oder den Galapagos Inseln kenne.Es gab keinerlei bunte Korallen, alles wirkte wie abgestorben, die Korallenbleiche scheint sich wie eine Seuche auf der ganzen Welt auszubreiten. Wir haben Barracudas gesehen, Wasserschlangen, Nemo-Fische, Flötenfische, viele Seesterne und andere interessante Gebilde.Dann haben wir die Moken besucht, die auf Koh Surin leben. Sie sind Seenomaden, die eigentlich auf ihren Booten leben und nur zur Monsunzeit auf die Insel kommen. Das war eine extrem interessante Erfahrung.Nach dem Durchschreiten der Totempfähle, die den Dorfeingang markieren, betraten wir die Welt der Seenomaden.Die Moken haben starke traditionelle Wurzeln. Sie kennen kein Wort für Sorge oder Ärger. Sie leben nach dem Rhythmus von Ebbe und Flut, Sonne und Mond ohne Zeit und ohne Uhren.Sie sind meisterhafte Jäger und beeindruckende Taucher. Manche Männer können mit nur einem Atemzug 20 Meter tief tauchen. Schon die Kinder suchen den Meeresgrund nach Muscheln, Seegurken und anderen Meereslebewesen ab. Sie sehen unter Wasser sehr viel schärfer als europäische Kinder. Das hat eine schwedische Biologin herausgefunden. Sie nutzen die Optik des Auges bis an die Grenzen des menschlich möglichen. Wie das tatsächlich funktioniert, weiß keiner so wirklich. Man vermutet, dass es etwas Erlerntes ist, das unterbewusst abläuft oder eine im Laufe der Evolution entstandene genetische Anpassung an eine bessere Sicht unter Wasser. Auf jeden Fall sehr spannend.Das reiche Wissen um die Natur, das von den Vorfahren mündlich überliefert wurde, hat ihnen vermutlich das Leben gerettet. Als sich im Jahr 2004 das Wasser zurückzog, verschwanden auch die Affen am Strand und die Vögel in den Bäumen. Die Moken haben die Zeichen richtig gedeutet und wussten instinktiv, dass sich ein gewaltiger Tsunami näherte und flüchteten auf die Hügel im Dschungel. Sie entgingen damit der Flut, die in ganz Südostasien mehr als 200.000 Menschen das Leben kostete, ihr Dorf wurde allerdings komplett zerstört.
Der Besuch bei den Moken hat mir sehr gefallen. Es war super interessant mal einen Einblick in ihre Kultur, ihre Lebensweise und ihre Überlebenstechniken zu bekommen. Danach haben wir uns die südliche Insel Koh Surin Tai, auf der die Moken leben, näher angeschaut. Wir liefen durch Mangrovenwälder und Dschungellandschaften und haben uns einige Strände näher angesehen.Besonders schön war der Strand mit der großen Schaukel. Leider hat es die ganze Zeit geregnet.Danach ging es mit dem Longboat wieder zurück auf die Reggae Queen. Nach dem Duschen und Essen haben wir uns noch eine ganze Weile unterhalten und uns den Sonnenuntergang vom Boot aus angeschaut. Traumhaft schön!